Freunde, Freunde – es ist wirklich schon wieder so weit. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und wir blicken auf 2018. Ich freue mich auf das kommende Jahr und bin gespannt, was es bringen wird. Aber ebenso bin ich dankbar für ein tolles Jahr 2017 und nutze die Gelegenheit für einen kleinen Rückblick.
Leben
Nachdem die Jahre 2015 und 2016 mit Auslandsstudium, Studienabschluss, Umzug nach Berlin und anschließendem Jobwechsel ziemlich turbulent waren, ist 2017 endlich ein klein wenig Ruhe eingekehrt. Betonung auf „ein klein wenig“ – denn es war trotzdem viel los und ich war sehr viel unterwegs. Aber ich habe das Gefühl, 2017 erst so richtig in Berlin und auch in meinem Job angekommen zu sein. Das habe ich interessanterweise erst jetzt so richtig realisiert, da ich mein „normales“ Leben für vier Monate auf Eis gelegt habe, um zu reisen. Tatsächlich freue ich mich schon darauf, nach dieser Auszeit wieder zurück zu kehren und dort weiter zu machen, wo ich aufgehört habe. Das ist ein wirklich gutes Gefühl!
Diabetes
Auch in Sachen Diabetes dreht sich die Welt weiter. Wie viele andere bin ich in diesem Jahr auf das neue Turbo-Insulin Fiasp umgestiegen. Seit meiner Diagnose hatte ich bisher immer Humalog gespritzt, doch angesteckt von all der begeisterten Berichterstattung, habe ich ruckzuck auf Fiasp umgestellt. Das Resultat war zunächst ein ziemliches Wertechaos. Doch nach einigen Wochen der Umstellung hatte sich endlich alles eingependelt und ich bin zufrieden mit der Wirkung des Insulins.
Die technischen Hilfsmittel an meiner Seite bzw. an meinem Körper haben sich in diesem Jahr nicht verändert. Ich bin dem Freestyle Libre weiterhin treu geblieben und auch an das Pumpentragen habe ich mich nach anfänglichen Schwierigkeiten komplett gewöhnt. Allerdings hoffe ich, dass 2018 hier mal ein bisschen Schwung in die Bude kommt. Es gelangen immer modernere Technologien auf den Markt und ich bin gespannt, welche Möglichkeiten es im nächsten Jahr geben wird.
Insgesamt ging es mir in diesem Jahr relativ gut mit meinem Diabetes. Die HbA1c-Werte von 6,8 %, 7,1%, 7,5 % und 6,9% täuschen mit Sicherheit über einige Höhen und Tiefen hinweg. Aber nach mittlerweile acht Jahren Diabetes habe ich eines gelernt: Fernab von Werten und Zielbereichen ist mein Wohlbefinden – physisch wie auch psychisch – das oberste Ziel meiner Therapie. Und damit war ich 2017 ganz zufrieden!
Blog & Shop
Es ist kaum zu glauben, aber mein Blog-Baby ist dieses Jahr bereits zwei Jahre alt geworden! Noch immer macht es mir unheimlich viel Freude, mich hier auf dem Blog oder auf Facebook und Instagram mit euch auszutauschen. Und das habe ich eindeutig euch zu verdanken! Mein Lieblingspost in diesem Jahr war mit Sicherheit „Diabetes ist scheiße!“ Dieser Text ist aus dem Affekt heraus entstanden und regelrecht aus mir herausgesprudelt. Natürlich tut es gut, sich einfach mal den Diabetes-Frust von der Seele zu tippen. Aber das wirklich Tolle daran war, wie viel Unterstützung und Zuspruch ihr mir dazu gegeben habt. In solchen Momenten merke ich, dass ich nicht alleine bin. Vielen Dank dafür!
Wie ihr wisst, gibt es seit einiger Zeit neben dem Blog auch einen kleinen, feinen Shop. Angefangen hat alles mit Stickern für den Freestyle Libre Sensor. Danach kamen die passenden Sticker für das Lesegerät. In diesem Jahr sind außerdem die Diabetes-Armreifen und Temporary Tattoos dazu gekommen. Ich habe wahnsinnig viel Spaß daran, diese Produkte zu entwickeln und freue mich wie ein kleines Kind, dass euer Feedback weiterhin so positiv ist! Danke!
Reisen
Dass ich neben dem Diabetes auch chronische Reiselust habe, ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Wenn ich nicht gerade auf Reisen bin, plane ich mit Sicherheit schon den nächsten Trip. 2017 war hier keine Ausnahme. Im Gegenteil: Ich habe fantastische Orte besucht und schwelge in vielen wunderbaren Erinnerungen!
Das Jahr begann gleich mit einer wirklich tollen und langen Reise in die Ferne! Ende Januar packte ich meinen Koffer und machte mich auf – zuerst nach Hong Kong, dann weiter nach Sydney und schließlich Neuseeland.
Da ich bisher sehr wenig von Asien gesehen habe, war ich vor allem auf Hong Kong sehr gespannt. Tatsächlich fand ich die Stadt wahnsinnig faszinierend und bin bestimmt nicht zum letzten Mal dort gewesen. Schließlich würde ich mich sehr gerne einmal komplett durch die Restaurant-Szene Hong Kongs futtern!
Während mich der Melting Pot Hong Kong vor allem mit seiner kulturellen und kulinarischen Diversität in den Bann gezogen hatte, fühlte ich mich in Sydney gleich zuhause und wäre am liebsten direkt in unsere AirBnb-Wohung gezogen. Die Menschen dort sind mir als entspannt und weltoffen begegnet, aberdennoch pulsierte hier das Leben mit unzähligen Restaurants, Bars und Events. Noch dazu die tollen Strände und die pralle Sonne – eine Traumstadt, in der ich auf jeden Fall sofort leben könnte.
Die Sahnehaube auf dieser tollen Reise war mit Sicherheit die Kreuzfahrt in Neuseeland. Dieses Land ist so abwechslungsreich und einfach atemberaubend schön! Von einer Kreuzfahrt aus kann man ja leider immer nur Ausschnitte entdecken, aber das macht umso mehr Lust, wiederzukommen!
Direkt im Anschluss an die große Reise ging es auf Einladung von Roche nach Paris zum ATTD. Auch wenn es auf dem ATTD keine bahnbrechenden technischen Neuigkeiten aus der Diabetes-Welt zu verkünden gab, ging es für mich hauptsächlich um den Austausch mit vielen anderen Diabetes-Bloggern und Patient Advocates. Ich finde es toll, dass wir gerade international immer mehr zusammenwachsen und bin dankbar, dass Roche uns alle zusammengetrommelt hat. Noch dazu in Paris – der Stadt der Liebe und der Maracons! Was will man mehr?
Die Ostertage habe ich für einen kleinen Trip nach Österreich genutzt, um mit ein paar Freunden das deftige Essen beim Wandern im Zillertal wieder abzustrampeln und die fantastischen Aussichten zu genießen.
Ende Mai ging es dann wieder los: Zusammen mit meinem Freund bin ich im Camper-Van einmal rund um Island gefahren. Dies war wirklich eine der tollsten Reisen, die ich je gemacht habe. Gerade das Campen im Van hat mir unglaublich viel Spaß gemacht – dieses Gefühl der Freiheit und Flexibilität hat mich endlich einmal komplett abschalten lassen. Die Natur auf Island lässt sich mit Worten nicht wirklich beschreiben. Fahrt! Dort! Unbedingt! Hin!
Nachdem uns in Island das Camper-Fieber so sehr gepackt hatte, wollten wir im Juni gleich wieder los! Also haben wir uns für ein Wochenende einen Camper gemietet und sind an die polnische Küste gefahren. Eine wunderbare kleine Auszeit – und so nah an Berlin!
Auf den meisten meiner Reisen genieße ich die Begleitung von wunderbaren Menschen. Schließlich sind Momente oft am schönsten, wenn man sie mit anderen teilen kann. Manchmal packt es mich aber einfach und ich will alleine los! Dieses Jahr war mein Ziel Bukarest – und ich hatte eine tolle Zeit mit mir selbst und mit dieser wunderbaren Stadt!
Manchmal passt eben alles zusammen: Im Juli zog es mich beruflich zu einigen Terminen nach London. Das ist an und für sich ja schon ein Highlight! Doch dazu ergab sich noch die Gelegenheit, eine alte Freundin mitsamt ihrer wunderbaren Familie wiederzusehen. Das war mit Sicherheit einer der schönsten Momente des Jahres für mich!
Im August ging es dann mit einer Gruppe von Freunden in das wunderschöne Kroatien. Dies war bereits meine dritte Reise in das Land und mit jedem Mal verliebe ich mich mehr in die Natur, das Essen und die Menschen! Es geht einfach nichts über frisch gepflückte Feigen!
Im September flog ich mit Roche und mit vielen anderen Bloggern nach Lissabon. Dort nahm ich erneut am #DiabetesMeetUp teil und traf viele bekannte und auch neue Gesichter. Es ist immer wieder toll, mit so vielen inspirierenden Menschen aus dem Diabetes-Bereich zusammen zu treffen. Im Anschluss besuchte ich den EASD-Kongress. Und neben dem umfangreichen Diabetes-Programm erfreute ich mich an der ein oder anderen Pastel de Nata! 😉
Mit meiner Reise nach Uganda ging für mich im Oktober ein lebenslanger Traum in Erfüllung. Ich arbeite beruflich seit einiger Zeit für die internationale Nonprofit-Organisation Aktion gegen den Hunger. Viele verbinden mit einem solchen Job regelmäßige Reisen in Projektgebiete. Tatsächlich ist so etwas für mich als Mitarbeiterin im Marketing & Fundraising aber eine absolute Seltenheit. Deshalb war es wirklich eine ganz besondere Erfahrung, meine Kolleginnen und Kollegen vor Ort kennen zu lernen und mit den Menschen zu sprechen, denen wir mit unserer Arbeit helfen. Unsere Reise ging nach Bidi Bidi, das größte Flüchtlingslager der Welt. Hier haben etwa 270.000 Menschen aus dem Südsudan Zuflucht gefunden. Anlass der Reise waren zwei Filmprojekte, die ich organisiert hatte. Die Geschichten der Menschen, die ich dort treffen durfte, werde ich niemals vergessen und für diese einmalige Chance bin ich unendlich dankbar!
Im November hieß es dann Abschied nehmen – denn den Rest des Jahres verbrachte ich auf meiner Südostasien-Reise. Noch bis Februar bin ich hier unterwegs und ich genieße jeden einzelnen Tag!
Begonnen hat die Reise in Thailand – dem Land des Lächelns, der goldenen Tempel, der scharfen Küche und der wunderschönen Strände!
Anschließend ging es für einen kurzen Abstecher in die spannende Hauptstadt Malaysias: Kuala Lumpur! Die Stadt ist unheimlich divers – das spiegelt sich nicht nur in den Gesichtern der Menschen wider, sondern auch auf den Tellern! Eine Multi-Kulti-Stadt, die vom Essen besessen ist? Ein Träumchen!
Im Dezember unterbrach ich meine Reise für eine Woche, um am Young Leaders in Diabetes Training in Abu Dhabi teilzunehmen. Ich bin sehr stolz, dass ich hier als junge Patientenvertreterin Deutschland repräsentieren durfte. Gemeinsam mit rund 60 jungen Leute aus aller Welt erarbeiteten wir Projektideen, um das Leben von Menschen mit Diabetes auf dem Globus zu verbessern. Selten habe ich so viele inspirierende Menschen auf einem Haufen gesehen! Das Trainingsprogramm war an den IDF Congress, den größten Diabetes-Kongress der Welt, angedockt. Noch immer bin ich vom Kongress-Programm schwer beeindruckt und ich hoffe, dass in Zukunft noch mehr junge Patientenvertreter die Chance bekommen, an dieser spannenden Konferenz teilzunehmen!
Seit dem reisen wir nun durch Vietnam. Im Süden angefangen, haben wir uns nun bis in den Norden durchgeschlagen. Auch hier gibt es vieles zu entdecken – und zu schmecken! In Hanoi werden das neue Jahr einläuten, bevor die Reise weiter geht.
Danke!
Was für ein Jahr! An dieser Stelle möchte ich euch noch einmal von ganzem Herzen dafür danken, dass ich all diese Erlebnisse mit euch teilen darf. Auch in 2018 freue ich mich auf den Austausch mit euch! Nun wünsche ich euch einen guten Rutsch und einen tollen Start in das neue Jahr!
PS: Noch mehr Eindrücke von meinen Reisen findet ihr übrigens so gut wie täglich auf Instagram! 🙂
3 Comments
Carina Nüßlein
20. Februar 2018 at 19:32Steffi, du hast uns gerade zu unserer nächsten Reise inspiriert! Im Camper um Island.
Ich bin begeistert. Das hört sich wirklich total spannend an.. 🙂
Steffi
22. Februar 2018 at 19:28Wow, das ist ja großartig! Warte kurz, ich packe meinen Koffer und komme mit! 😉 Eine Traumreise, die ihr euch da ausgesucht habt! Ich kann übrigens die Firma Happy Campers empfehlen. Und wir haben sehr viel Geld gespart, indem wir ordentlich Lebensmittel mitgenommen haben (Nudeln, Müsli, Gewürze etc.). Vor Ort haben wir dann eigentlich nur noch Milchprodukte, Obst, Gemüse etc. besorgt. Das war wirklich super! 🙂
Jahresrückblick 2018 - PEP ME UP Diabetes Blog
3. Januar 2019 at 21:31[…] Durchstöbern meiner vorherigen Jahresrückblicke (2015, 2016, 2017) konnte ich noch einmal nachfühlen, wie es damals für mich war, nach Berlin zu ziehen. Schon […]