Vom 19. bis 25. Oktober findet die vierte deutschsprachige Diabetes Blog Woche 2015 statt. Ziel ist es, Diabetes-Blogger und Leser noch stärker zu vernetzen. Die teilnehmenden Blogger verfassen täglich zu einer vorgegebenen Headline einen Artikel und eröffnen so dem Leser eine Flut von unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema. Heute geht es weiter und zwar mit folgendem Thema:
Wie könnte die Diabetes-Therapie in 10 Jahren aussehen? Neue Tools und Gadgets, ein Artificial Pancreas? Vielleicht sogar Heilung? Und wie wird es in der #doc aussehen? Dein Blick in die Zukunft…
Wenn ich mir überlege, wie mein Leben mit Diabetes in 10 Jahren aussehen könnte, regen sich in mir gemischte Gefühle.
Ich muss gestehen, dass ich der Perspektive Heilung recht skeptisch gegenüber stehe. Ja – ich glaube daran, dass Diabetes geheilt werden kann. Werden wird. Aber es ist eine Hoffnung, die ich in den Hintergrund dränge. Zu oft haben wir vom großen „Durchbruch in der Diabetes-Therapie“ gelesen, der uns versprach, dass die „Heilung zum Greifen nah“ sei. Ich glaube, es wird noch lange dauern, wir werden noch viele dieser Schlagzeilen lesen, bis wir eines Tages beiläufig als Fun Fact im Gespräch erwähnen, dass wir früher einmal Diabetes hatten.
Auf diesen Moment freue ich mich. Und an diesen Moment glaube ich. Und doch kann ich den Gedanken daran im Alltag ganz einfach nicht gebrauchen. Mir persönlich hilft die Perspektive, es nur noch bis zum Tag X durchhalten zu müssen, überhaupt nicht. Ich lebe im Hier und Jetzt. Ich muss den Diabetes annehmen, ihn in mein Leben integrieren und vor allem mein Leben genießen.
Das ist keine einfache Aufgabe. Doch sie fällt mir leichter in dem Wissen, dass es 1. vorwärts geht und dass ich 2. nicht alleine bin. Nicht bloß die Technik entwickelt sich weiter, etwa in Richtung CGMS, Closed Loop und Artificial Pancreas (Mein Gott – wie cool werden wir denn bitte in 2025 aussehen?). Sondern auch wir, die Community, schreiten voran, vernetzen und unterstützen uns jeden Tag mehr. Ich sehe, wie all die Facebook-Gruppen wachsen, wie viele neue Blogs und Initiativen aus dem Boden sprießen und wie viele Menschen sich jeden Tag zum Thema Diabetes engagieren. Wenn ich an Diabetes in 10 Jahren denke, freue ich mich wie doof auf eine bunte, engagierte und hilfsbereite #dedoc, in der jeder seinen Senf dazu gibt und sich gut aufgehoben fühlt. Und das ist es, was mir Hoffnung macht! 🙂