Solange ich noch im schönen Edinburgh wohne, möchte ich euch auch einmal über das schottische Gesundheitssystem berichten. Für mich als Vollzeitstudentin ist es wirklich sehr komfortabel und unkompliziert. Ich habe kostenlosen Zugang zum National Health Service (NHS) und alle regulären Arzttermine und Medikamente sind kostenlos. Bei meiner Anreise in Schottland musste ich mich bei einem GP, also General Practicioner oder Allgemeinmediziner, registrieren. Dieser führt alle regelmäßigen Untersuchungen durch, ist aber nicht auf Diabetes spezialisiert. Deshalb kann es auch schon mal zwei Wochen dauern, bis die Ergebnisse, wie etwa der HbA1c, aus dem Labor zurück kommen. Der GP kümmert sich auch um alle Rezepte, die ich dann ohne Zuzahlung in der Apotheke einlösen kann. Einmal im Jahr werden Patienten mit Diabetes dann in einer Spezialabteilung in einem örtlichen Krankenhaus gründlich untersucht.
Dieser Termin stand bei mir vor ein paar Wochen an und ich war etwas nervös. Ich weiß, dass der HbA1c nicht sonderlich aussagekräftig ist, war aber so stolz, dass er zuletzt immer unter 7 war. Nach den stressigen Prüfungsmonaten hatte ich nun befürchtet, wieder über die 7 gerutscht zu sein. Die zwei Stunden Wartezeit halfen dabei nicht wirklich. Vor allem, als endlich mein Name aufgerufen wurde, nur um mir mitzuteilen, dass es noch ein Weilchen dauern würde, war ich endgültig frustriert. Gut, dass es ausreichend Lesematerial gab … 😉
Irgendwann war es dann aber doch so weit und mich begrüßte ein hochmotivierter junger Arzt. Er stellte viele Fragen, hörte geduldig zu und gab mir das Gefühl, gut aufgehoben zu sein. Für meinen kaputten Pen hatte er direkt Ersatz parat und auch mein Blut lieferte gute Neuigkeiten: Alle Werte waren gut und mein HbA1c blieb unverändert bei 6,7 %. Den Doc mit seiner positiven Art würde ich am liebsten mit zurück nach Deutschland nehmen. Jedenfalls bin ich mit einem richtig guten Gefühl aus dem Krankenhaus gekommen! Und wie ich das gefeiert habe, könnt ihr euch wohl mittlerweile denken … 😉
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