Wie ihr vielleicht schon gelesen habt, bin ich mal wieder unterwegs. Zum Ende des Jahres habe ich meinen Job gekündigt und mich gemeinsam mit meinem Freund in den Flieger gesetzt. Wir wollen ein paar Monate frei sein und die Welt bereisen! Unser erstes Ziel: Die Dominikanische Republik.
Die Weihnachtstage waren die perfekte Gelegenheit, um uns von Freunden und Familie zu verabschieden. Kurz vor Silvester ging es dann los und so konnten wir das neue Jahr bereits in der Karibik einläuten. Statt Feuerwerk gab es hier übrigens ein kleines Lagerfeuer am Strand!
Weniger Erkundungen, mehr Gelassenheit
Obwohl wir einen ganzen Monat hier verbrachten, haben wir ehrlich gesagt nicht allzu viel vom Land erkundet. Man kann zwar tolle Ausflüge machen – die Dominikanische Republik bietet schließlich mehr als nur die Hotelanlagen in den Tourismushochburgen – aber uns war einfach nicht danach.
Die Wahl war ursprünglich vor allem deshalb auf die Dominikanische Republik gefallen, da ich schon seit vielen vielen Jahren von einer Reise nach Haiti träume. Viele wissen nicht, dass die beiden Länder sich die Insel Hispaniola teilen – also war ich von meinem Traumziel nur durch eine Ländergrenze entfernt. Jedoch hat sich die politische Lage im Land seit unserer Buchung immer weiter verschärft. Daher war zum Zeitpunkt der tatsächlichen Reise an einen Besuch nicht einmal zu denken. Ich muss zugeben, dass ich davon ein bisschen enttäuscht war und mein Entdeckungswille in der Dominikanischen Republik dadurch auch einen Dämpfer erhielt.
Statt großer Erkundungen haben wir uns voll auf den entspannten Vibe in Cabarete eingelassen, dem Städtchen, das wir uns für den Januar ausgesucht hatten. Im Fokus steht hier der Wassersport, insbesondere das Kitesurfen. Diesem ist mein Freund seit einigen Jahren verfallen und seither bestimmt es immer wieder auch die Auswahl unserer Reiseziele. Ich beschwere mich nicht – schließlich führt seine Leidenschaft uns an sehr, sehr schöne Orte!
In Cabarete geht es in der Regel sehr ruhig zu. Alle Menschen sind entspannt, gut gelaunt und wirklich alle hatten ein Lächeln oder einen netten Spruch für uns übrig. Doch wenn der Wind zunimmt, wird aus der friedlichen Gelassenheit schnell euphorische Hektik: Die Menschen können gar nicht schnell genug auf’s Wasser kommen! Hier sind übrigens auch echte Profis unterwegs, was es auch für mich als bloße Zuschauerin am Strand sehr spannend machte.
Ommmm!
Statt auf’s Wasser trieb es mich hingegen ganz regelmäßig auf das Dach unser Ferienwohnung. Das war der perfekte Ort für eine Runde Yoga, was mir unglaublich viel Spaß gemacht hat. Dort oben war ich ungestört – solange ich früh genug loslegte und so den Moskitoschwärmen in der Dämmerung entgehen konnte.
Schon seit ein paar Jahren mache ich Yoga – allerdings nicht besonders intensiv. Deshalb war es ganz besonders toll, hier beinahe jeden Tag auf die Matte zu gehen. Eine Wohltat für Körper und Seele!
Allen, die Yoga interessant finden, aber noch Berührungsängste haben, kann ich den YouTube-Kanal Yoga with Adriene ans Herz legen. Ich fühle mich zwar noch immer als blutige Anfängerin (Der Tag, an dem meine Finger den Boden berühren können, ist noch seeeehr weit weg!). Aber Adriene nimmt mir in ihren Videos jegliche Angst oder Scham. Statt dessen fühle ich mich einfach wohl auf der Matte, werde einfach toll angeleitet und ermutigt und ich habe wirklich das Gefühl, mir etwas Gutes zu tun. Im Januar gab es hier eine 30 Days of Yoga Challenge, an der ich mich versucht habe.
Wenn die Wellen quertreiben..
Leider hatten wir dann irgendwann einen ganz blöden Zwischenfall mit einer Welle, die mich seelisch und körperlich etwas ausgebremst hat. Die Episode habe ich hier ausführlicher beschrieben. Da meine Schürfwunden vor allem meine Füße, Knie und Rücken betrafen, war an Yoga erst einmal nicht zu denken. Nun, da ich diese Zeilen schreibe, ist aber alles wieder verheilt und ich werde diesen Post als Anlass nehmen, mich wieder auf die Matte zu trauen! 🙂
Mit der einen dämlichen Ausnahme waren unsere täglichen Strandspaziergänge das absolute Highlight unserer Zeit in der Dominikanischen Republik. An manchen Tagen war es die perfekte Postkarten-Idylle – an anderen war alles grau. Manchmal stürmte es sogar richtig und es goss aus Eimern! Da blieben wir lieber drinnen. Aber wenn es das Wetter erlaubte, ging es jeden Tag an den Strand. Anfangs unterschätzte ich die Spaziergänge immer wieder und landete so jedes Mal in einer Hypo. Doch irgendwann hatte ich das Problem erkannt und konnte es gut abfangen.
Abgesehen vom Werte- und Ketonchaos nach dem kleinen Unfall konnte der Diabetes während unserer Zeit hier sehr schön in den Hintergrund treten. Komplett Urlaub hat man nie, aber es ist sooo schön, wenn es einfach mal läuft!
Einzig mein Riley Link (ein kleines Gerät, das ich für den DIY Loop, ein selbstgebautes System der automatischen Insulinabgabe, brauche) machte schon nach wenigen Tagen schlapp. Anscheinend fand er die hohe Luftfeuchtigkeit nicht so toll – glücklicherweise hatte ich aber ein Ersatzgerät dabei.
Kulinarische Highlights
Also konnten wir uns bestens von den Strapazen des Jahresendspurt erholen, die Seele baumeln lassen und auch einige To Dos erledigen. Auch deshalb verbrachten wir unsere Zeit lieber in schönen Cafés oder Strandbars als auf Ausflügen.
Hier gab es neben der entspannten Atmosphäre und den freundlichen Menschen außerdem tolles Essen. Wie ihr vielleicht wisst, ist die lokale Küche oft das Highlight meiner Reisen und wo bekommt man frischere, knackigere Leckereien als auf einer karibischen Insel?
Das habe ich insbesondere bei Unterzuckerungen genossen: Die lokalen Trinkpäckchen waren absolut grauuuuuselig (meistens ur-süße Konzentrate und Nektare… pfui!). Ein frisch gepresster Maracuja-Saft ist hingegen einfach unschlagbar.
Wenn ich nicht gerade selbst kochte, gab es immer und immer und immer wieder Fisch-Tacos, die einfach unfassbar gut waren!
Der andere kulinarische Favorit war ganz klar das dominikanische Frühstück mit Spiegelei, Avocado, gebratenem Käse (wie Halloumi), gebratener Salami (die ließ ich weg, weil ich in der Dominikanischen Republik auf Fleisch, außer Fisch und Meeresfrüchten, verzichten wollte) und dem Star des Tellers: Mangù. Die Pampe sieht ehrlich gesagt nicht sonderlich appetitlich aus, aber die Masse aus gekochten und gestampften Kochbananen ist einfach köstlich und ein toller Kontrast zu den restlichen Zutaten.
Was ich während unserer Reise mit am meisten vermisse, sind die tollen Frühstücke mit unseren Freund*innen am Wochenende. Diese können sich jetzt schon mal darauf freuen, dass ich das dominikanische Frühstück definitiv nachmachen werde!
Genau diesen Teller verputzen wir an unserem letzten Tag in unserem Lieblingscafé mit Blick auf den Strand, bevor es zum Flughafen ging. Ihr könnt mir glauben, dass wir jeden einzelnen Sonnenstrahl aufsaugten, denn unser nächstes Ziel war das windig-kalte New York!
Fest steht: Wir werden wieder kommen. Nicht nur, weil die Dominikanische Republik für meinen Freund ein Kitesurf-Paradies ist. Wir haben einfach zu wenig vom Land gesehen und es gibt so viel zu entdecken. Irgendwann werden wir das nachholen und freuen uns schon jetzt, die wunderbaren Menschen dort wieder zu sehen!
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