Medtronic MiniMed 670G: Erfahrungsbericht

Medtronic Minimed 670G Erfahrungsbericht

Der Traum vom Closed Loop steht schon seit 1964 im Raum. Den Blutzucker von Menschen mit Diabetes vollautomatisch über ein Gerät steuern – so die Vision. Seit 1979 wird aktiv daran gearbeitet. Als ich vor 10 Jahren die Diagnose bekam, erfuhr ich direkt davon, dass der Loop „in der Mache“ und bald Realität sei. Doch wann? Lange Zeit war dieser Durchbruch „zum Greifen nah“. Und eben doch so fern. Doch nun ist es wirklich so weit. Mit der Medtronic MiniMed 670G ist das erste Hybrid-Closed-Loop System auf dem deutschen Markt angekommen. Damit ist ein lang ersehnter Traum Realität geworden. Seit drei Monaten darf ich das System testen und meine eigenen Erfahrungen sammeln, von denen ich euch berichten möchte.

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Inhalte

Zunächst noch ein wenig Hintergrundinfo:

Was ist ein Closed-Loop-System überhaupt? Der Begriff beschreibt eine geschlossene Schleife, ein geschlossenes, sich selbst steuerndes Regelkreissystem zur Regulierung der Glukosewerte. Solche Systeme ermöglichen die automatische Abgabe von Insulin. Die Medtronic MiniMed 670G wird als Hybrid bezeichnet, da sie lediglich die basale Insulingabe, also den Grundbedarf abdeckt. Kohlenhydrate und Mahlzeitenboli müssen weiterhin manuell eingegeben werden.

Aber warum hat die Entwicklung und Markteinführung so lange gedauert? Der Grund dafür ist längst nicht mehr die technische Machbarkeit, sondern das mit der automatisierten Insulinabgabe verbundene Risiko: Eine Überdosierung von Insulin kann tödlich enden. Kein Wunder, dass der Zulassung und Markteinführung große Regulationshürden gegenüber standen. Dennoch nahm die Ungeduld irgendwann überhand: In der Diabetes Community wurden unter dem Motto #WeAreNotWaiting die ersten eigenen Systeme, sogenannte DIY (Do It Yourself) Closed-Loop-Systeme, gebaut. Diese sind nicht offiziell zugelassen. Es übernimmt also keine Firma Gewährleistung, die Verantwortung tragen die Nutzer*innen ganz allein.

Meine Perspektive

Für diesen Erfahrungsbericht ist es wichtig zu wissen, dass auch ich bereits 2018 den Schritt zum DIY Loop gewagt habe (über eine selbstgebaute App auf meinem iPhone). Seit dem kann ich die Vorzüge dieser Technologie genießen und bin weiterhin davon begeistert. Doch so toll das DIY Loopen für mich ist, die Idealvorstellung sieht anders aus. Eine selbstgebaute App, eine uralte Pumpe, deren Garantie längst ausgelaufen ist, ein System, für das niemand außer mir Rechenschaft ablegt? Eigentlich möchte ist eine solche Verantwortung nicht alleine tragen. Ein offiziell zugelassenes System mit Garantie und Rechtssicherheit wäre mir deutlich lieber. Deshalb habe ich mich umso mehr über die Gelegenheit gefreut, die neue Medtronic MiniMed 670G zu testen. Medtronic stellte mir und knapp weiteren 40 Blogger*innen das gesamte System zur Verfügung. Begleitet wurde der Prozess mit einer gründlichen Schulung und einem Event in der Firmenzentrale in Meerbusch.

Ihr kennt mich: Als ich das gute Stück endlich in der Hand hatte, wollte es natürlich sofort mit einem schönen Sticker verziert werden. Denn die 670G ist äußerlich baugleich wie die 640G und somit passen meine Aufkleber weiterhin perfekt. Wenn ihr eure Pumpe auch dekorieren möchtet, dann schaut euch hier im Shop um. 🙂 Nun aber zur Pumpe selbst!

Medtronic Minimed 670G Sticker

Was verspricht die Medtronic MiniMed 670G?

Ein paar Zahlen von Medtronic: Mehr als 55.000 Patient*innen nutzten das System im Alltag und haben damit ihre Zeit im Zielbereich von 63,0% auf 73,3% erhöht. Die Zeit im hyper- bzw. hypoglykämischen Bereich wurde von 33,6% auf 24,3% (>180 mg/dl) bzw. von 3,7% auf 2,4% (<70 mg/dl) reduziert.

Klappt das denn auch wirklich so gut?

Jap. Das klappt. Im Praxistest habe ich 93% der Zeit im Auto-Modus verbracht. Das Resultat war 77% Zeit im Zielbereich. Schöne Zahlen, mit denen man meiner Meinung nach sehr zufrieden sein kann. ABER: In den Bereichen Lebensqualität und Funktionalität hat das System in meinen Augen einige Mankos, die ich im Folgenden ausführlich beschreibe.

Was macht das System denn nun so besonders? Was ist der Unterschied zwischen der Medtronic MiniMed 670G und 640G?

Auch wenn viele von uns in unserer Diabeteskarriere viel Zeit und Energie mit Basalratentests auf der Suche nach der „perfekten Basalrate“ verbracht haben, ändert sich unser eigentlicher Insulinbedarf tatsächlich jeden Tag und jede Nacht. Ihr wisst es selbst sicher nur zu gut: Kein Tag ist wie der andere und daher kann keine Basalrate dieser Welt wirklich perfekt passen. Ich für mich kann das definitiv bestätigen: An manchen Tagen reicht meine klassische Basalrate hinten und vorne nicht. An anderen Tagen reißt mich mein Normalbedarf in tiefe Hypos.

Genau hier war bereits die Medtronic MiniMed 640G ein Meilenstein, weil sie solche Hypos mit der SmartGuard Unterbrechungsfunktion verhindern konnte. So unterbricht sie die Basalabgabe bei bzw. vor niedrigen Werten und setzt sie erst dann wieder automatisch fort, wenn die Sensorglukosewerte wieder im Normalbereich sind.

Medtronic Minimed 670G Erfahrungsbericht
Quelle: Medtronic

Der Quantensprung der 670G

Die 670G geht aber einen deutlichen Schritt weiter. Sie verfügt über den Auto-Modus, der eine automatische adaptive Abgabe des Basalinsulins ermöglicht. Basierend auf Sensorglukosewerten wird so alle fünf Minuten der Bedarf errechnet und die Basalabgabe dynamisch angepasst. Dabei wird also nicht wie bisher nur weniger Insulin abgegeben, als in der vorprogrammierten Basalrate, sondern durchaus auch mal mehr Insulin. Und das ganz automatisch. Boom! So können viele Schwankungen, insbesondere Unterzuckerungen, vermieden werden. Gerade im Schlaf, der meist mahlzeitenunabhängig ist, kann der Auto-Modus so den Basalbedarf akkurat abdecken.

Es gibt einige Voraussetzungen dafür, dass die 670G im Auto-Modus läuft. Sind diese nicht gegeben, gibt die 670G eine fixe Basalrate „Basal sicher“ ab. Diese wird auf Basis der Werte der vergangenen sechs Tage errechnet. Es ist aber auch möglich, den Auto-Modus gezielt zu verlassen und die Pumpe im manuellen Modus zu nutzen. Dies entspricht den Funktionen der bisherigen 640G inklusive der SmartGuard Unterbrechungsfunktion.

Obwohl die 670G im Vergleich zur 640G mit dem Auto-Modus also eine wirklich entscheidende Funktion hinzugewonnen hat, sind allerdings auch einige grundlegende Funktionen verloren gegangen. Zum Beispiel die temporäre Basalrate und der Duale Bolus. Wie sich das in der Nutzung äußert, beschreibe ich weiter unten.

Medtronic MiniMed 670G Erfahrungsbericht

Wie funktioniert das Ganze?

Welche Bestandteile gehören zum Medtronic MiniMed 670G System?

  • Insulinpumpe Medtronic MiniMed 670G + passendes Infusionsset
  • Glukosesensor & Transmitter des Medtronic Guardian 3 CGMS
  • Blutzuckermessgerät Ascensia Contour Next Link 2.4 (sendet Werte direkt an die Pumpe)
  • Medtronic Carelink Therapiesoftware für Analysen & Datentransfer
Medtronic_Guardian_3_CGMS

Der Medtronic Guardian 3 CGM Sensor

Das System basiert auf den Glukosewerten des Guardian 3 CGM Sensor. CGM steht für Continuous Glucose Monitoring, also die kontinuierliche Glukosemessung. Der Sensor misst alle fünf Minuten den Gewebezucker, sendet diesen an die Pumpe und gibt im Fall von Hypo- oder Hyperglykämien Alarme ab.

Der Guardian 3 möchte sehr regelmäßig mit blutigen Werten versorgt werden: Kalibrierungen sind nach dem ersten Tag mindestens alle 12 Stunden notwendig. Manchmal häufiger. Darüber hinaus kann das System noch nach weiteren Blutzuckermessungen verlangen. Diese werden dann aber nicht zur Kalibrierung sondern nur zur Absicherung der Berechnung verwendet werden. Insgesamt muss mit rund fünf blutigen Messungen pro Tag gerechnet werden.

Das Contour Next Gerät eignet sich besonders gut für die blutigen Messungen. Denn die Werte werden direkt an die Pumpe geschickt und müssen dann nur noch per Knopfdruck bestätigt werden. Sehr praktisch!

Die größte Abweichung seit Menschengedenken!

Mit dem Guardian macht jede*r ganz unterschiedliche Erfahrungen. Ich persönlich kann mich auf die Werte in der Regel verlassen. Doch ab und zu kommt es zu sehr deutlichen Abweichungen. Normalerweise liegen diese bei bis zu 100 mg/dl, allerdings gab es einen sehr unglücklichen Tag, an dem es doch wirklich krasse 350 mg/dl waren! (Ja, ich habe mehrfach kontrolliert. Es war wirklich so!). So etwas ist natürlich inakzeptabel und verunsicherte mich sehr.

Darüber hinaus werden mir Glukosewerte oft zu niedrig angezeigt. Durch den DIY Loop habe ich mich daran gewöhnt, Werte von 80-90 mg/dl entspannt zu sehen. Der Guardian macht daraus gerne Werte unter 80 mg/dl und schlägt Alarm, obwohl alles in Ordnung ist. Kombiniert mit regelmäßigen Verbindungsproblemen hat dies bei mir zu einer Alarminflation geführt. Das nervt und hat mich dazu verleitet, Alarme nicht mehr ernst zu nehmen. Hinzu kamen immer wieder Problemchen, wie mysteriöse Sensor-Aktualisierungen oder Totalausfälle – natürlich gepaart mit zusätzlichen Alarmen.

Beim Setzen blutet der Sensor gerne mal. Macht aber nix, solange das Pflaster irgendwie hält. Denn die Klebefläche ist recht klein. Außerdem neige ich zu kleineren Allergien und Bläschen durch das Pflaster – vor allem an den Rändern.

Medtronic_Guardian_CGMS_Blut_Allergie

Mein Lieblings-Sensor ist der Guardian insgesamt also nicht, aber in der Regel funktioniert er gut genug. In den ersten Wochen habe ich parallel noch meinen Dexcom G6 getragen. Nach einiger Zeit habe ich mich aber auf den Guardian verlassen.

Eines ist klar: Wer die 670G im Auto-Modus nutzen will, kommt um den Guardian nicht herum. Leider ist die Pumpe nicht mit anderen CGM-Sensoren kompatibel, was ich sehr schade finde. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich ein Test des Guardian lohnt, bevor man auf das gesamte System wechselt. Denn wer mit dem Guardian nicht zurecht kommt, wird möglicherweise auch Probleme mit der 670G haben.

Medtronic Guardian 3

Die Pumpe und der Algorithmus

In der Pumpe steckt die eigentliche Magie des Systems: Der Algorithmus. Ein Algorithmus ist im Prinzip ein Rechenvorgang oder Problemlösungsvorgang nach einem bestimmten Schema. So werden in vielen einzelnen Schritten Eingabedaten in Ausgabedaten umgewandelt. Algorithmen begegnen uns heutzutage in allen Lebenslagen und somit auch im Diabetes-Management: Der Algorithmus hinter dem Auto-Modus der Medtronic MiniMed 670G analysiert unsere Glukosedaten und entscheidet daraufhin selbst, ob und wie viel Insulin wir benötigen. Genial!

Bevor es mit dem Auto-Modus los gehen konnte, muss die 670G mindestens 48 Stunden im manuellen Modus laufen. Mir wurde von Medtronic geraten, optimalerweise eine Woche im manuellen Modus zu verbringen, bevor ich den Auto-Modus aktiviere. In dieser Zeit kann der Algorithmus Daten sammeln und dann darauf basierend arbeiten. Hier wird oft von einem lernenden Algorithmus gesprochen. Wichtig ist allerdings zu wissen, dass dieser nicht unendlich weiter lernt, sondern sich immer nur die Daten der vergangenen sechs Tage (mit besonderem Fokus auf die letzten drei Tage) anschaut. Die Lernfähigkeit ist also begrenzt, weshalb ich den Begriff des lernenden Algorithmus etwas irreführend finde. Das System wird nicht etwa mit der Zeit schlauer oder passt sich nach und nach besser meinem Körper an. Statt dessen sehe ich hier eher ein fixes Analyse- und Aktionsschema. Das einzige, was sich ändert, sind die gelieferten Daten.

Was ich an den aktuellen technischen Neuerungen spannend finde: Es geht nicht mehr darum, welche Pumpe, also welche Hardware die Beste ist. Sondern darum, welcher Algorithmus am ausgefeiltesten ist. Und hier mischt Medtronic natürlich ganz vorne mit.

Die Grundlagen, Einstellungen und die Tücken des Systems

Zwar ist die 670G mit dem Auto-Modus eindeutig fortgeschrittener als das Vorgängermodell 640G, jedoch gibt es auch einige Änderungen, die sich wie Rückschritte anfühlen: Temporäre Basalraten, selbstbestimmte Zielwerte und Korrekturboli, sowie der Multi-Wave-Bolus gehören der Vergangenheit an.

Der generelle Zielwert der 670G ist fix auf 120 mg/dl eingestellt und kann nur temporär auf 150 mg/dl (z.B. für Sport) erhöht werden. Andere Einstellungen sind grundsätzlich nicht möglich. Wem die 120 mg/dl also zu hoch sind, der*die kommt hier nicht weit. Schwangerschaften sind zwar keine Kontraindikation, das System DARF also in der Zeit auch genutzt werden. Doch in der Regel wären die damit erzielten Werte deutlich über dem Zielbereich, der für Schwangerschaften vorgeschlagen wird.

Adieu, temporäre Basalrate!

Die automatische Basalberechnung führt dazu, dass es bei der 670G keine temporäre Basalrate mehr gibt. Wenn ich also z.B. Sport machen möchte, kann ich einzig den Zielwert temporär auf 150 mg/dl setzen.

Mir persönlich hat diese Funktion extrem gefehlt: 42 verschiedene Faktoren und unzählige Lebenssituationen beeinflussen den Blutzucker. Ich selbst habe in den vergangenen Monaten viel getestet und nutze temporäre Basalraten sehr intensiv. Zum Beispiel für Sport, Alkohol, Konferenzen, Stress, Abenteuerreisen und Reisewege. Gerade bei längeren Zug- und Flugreisen habe ich einen extrem hohen Insulinbedarf von 130%. #isso. Doch leider kann ich dies der 670G weder über eine temporäre Änderung mitteilen, noch kommt sie über den Auto-Modus von alleine mit. Denn die maximale Basalabgabe im Automodus ist begrenzt – diese Einstellung wird auf Basis der Daten der vergangenen sechs Tage berechnet und kann von mir nicht beeinflusst werden. Während meiner Testphase standen viele Zugreisen an und ich konnte beobachten, wie die 670G an diesem Punkt versagt hat. Und das obwohl die Lösung so simpel gewesen wäre: Die gute alte temporäre Basalrate.

Mit diesem Problem bin ich definitiv nicht allein. Viele Menschen mit Diabetes brauchen z.B. in Zeiten von Krankheiten oder bei Einnahme von Kortison deutlich mehr Insulin als sonst. Der Rat, den ich von Medtronic bekam, war der Wechsel zurück in den manuellen Modus. Sollte der Bedarf über mehrere Tage hinweg so erhöht sein, könnte man auf diesen Daten basierend vielleicht auch wieder in den Auto-Modus wechseln, der diesen Bedarf dann ja erkennen müsste. Dies ist zwar eine Lösung, aber richtig zufriedenstellend finde ich diese nicht.

Hinzu kommt: Wenn der Auto-Modus 4 Stunden lang das Basal auf die maximale bzw. 2,5 Stunden auf die minimale Abgabe geschraubt hat, verlangt das System eine Blutzuckermessung, bevor der Auto-Modus fortgesetzt werden kann. In meinem Fall kam es regelmäßig vor, dass die Basalabgabe über mehrere Stunden am Maximum war – besonders in den Momenten, in denen ich gerne eine temporäre Basalrate oder auch einen Multi-Wave-Bolus (dazu unten mehr) eingestellt hätte.

Ebenso ist es doch toll, wenn der Auto-Modus (ähnlich wie zuvor SmartGuard bei der 640G) mich mit der Minimalabgabe vor einer Unterzuckerung bewahrt. Warum wirft er mich nach 2,5 Stunden aus dem Auto-Modus raus, wenn mein Glukosewert doch genau danach verlangt hat? Für mich sind so extreme Schwankungen im Basalbedarf Realität und Normalität, die ich auch beim DIY Loop beobachte. In meinen Augen ist der Auto-Modus genau für diese Anpassungen da – er macht einfach nur seinen Job. Die dazugehörigen Alarme haben mich daher extrem gestört, zumal sie mit Vorliebe nachts aufgetreten sind.

Adieu, eigener Zielwert und Korrekturbolus! Hallo, „Fake Carbs“!

Eine wichtige Info ist außerdem, dass der Auto-Modus stets auf den Zielwert 150 mg/dl korrigiert. Es ist weder möglich, den Zielwert anzupassen (obwohl ich persönlich immer ganze 50 mg/dl tiefer ansetzen würde), noch den vorgeschlagenen Korrekturbolus zu verändern. Dies sind natürlich klassische Entscheidungen zu Gunsten der Sicherheit, was ich durchaus verstehen kann.

Allerdings kommt es hierbei immer wieder zu Problemen. Sobald mein Blutzucker in höheren Sphären schwebte, hatte ich große Schwierigkeiten, wieder in den Normalbereich zu kommen. Die Korrekturen saßen einfach nicht. Die Insulinsensitivität bzw. der Korrekturfaktor wird vom System selbst berechnet (während die KH-Faktoren selbst eingestellt werden müssen). Ob die Pumpe bei hohen Werten eine gewisse Insulinresistenz einberechnet (die bei mir de facto nun mal auftritt), weiß ich nicht. Die Konsequenzen waren jedenfalls sehr konservative und oft wirkungslose Korrekturboli. Und somit eine höhere Zeit über dem Zielbereich, als ich es gewohnt bin.

Hier kommt das Phänomen der „Fake Carbs“ ins Spiel. Ich hatte im Vorfeld davon gehört, dass Menschen ihre 670G „anlügen“, um mehr Insulin abgeben zu können. „Wie bescheuert kann man denn sein?“, dachte ich damals. Auch bei der Produkteinführung und bei einem Event mit Medtronic wurden wir davor gewarnt. Alles klar – Finger davon lassen! Und dennoch hat es keine zwei Wochen gedauert, bis auch ich an dem Punkt angelangt war, an dem ich meine Pumpe belogen habe. Ich wusste intuitiv, dass der vorgeschlagene Korrekturbolus nicht ausreichen würde. Also habe ich hier und da ein paar Kohlenhydrate zu viel eingegeben, um mehr Insulin abgeben zu können. Ich weiß – das klingt bescheuert. Hat aber funktioniert.

Über dieses Thema haben wir vor Ort bei Medtronic leidenschaftlich diskutiert. Der Lösungsvorschlag zum Problem „Ich komme von meinen hohen Werten nicht herunter“ hat mich aber mehr als irritiert: Wir sollten die in der Pumpe eingestellte Wirkdauer des Insulins überprüfen und gegebenenfalls deutlich verkürzen, etwa auf 2 bis 2,5 Stunden. Ja – so würde ich dem Algorithmus ermöglichen, mehr Insulin abzugeben, ohne dass ich Fake Carbs nutzen muss. So weit komme ich mit. Aber bei der Wirkdauer des Insulins hört es bei mir einfach auf.

Ich weiß, dass dieses Thema in der Online Community ohnehin immer wieder für leidenschaftliche Diskussionen sorgt. Aber ich sehe das extrem simpel: Die Wirkdauer von Insulin ist Sache der Pharmakologie und lässt sich schwarz auf weiß von Beipackzetteln ablesen. Natürlich gibt es immer wieder Abweichungen – jeder Mensch und jeder Diabetes ist anders. Aber wer eine deutliche kürzere Wirkdauer in der Pumpe einstellt, programmiert gleichzeitig ein beträchtliches Risiko für mögliche Überlappungen und Hypoglykämien ein. Diese Diskussion hat mich extrem verunsichert.

Die Workarounds mit Fake Carbs oder einer Fake Wirkdauer mögen zwar funktionieren. Aber es kann nicht Sinn der Sache sein, ein so fortgeschrittenes System mit falschen Daten anzulügen – zumal man Gefahr läuft, den Algorithmus damit komplett zu verwirren und sich somit ins eigene Fleisch zu schneiden. Sehr viel sinnvoller wäre es in meinen Augen, Nutzer*innen die Möglichkeit zu geben, den vorgeschlagenen Korrekturbolus zu verändern. An der Stelle könnte zur Absicherung zum Beispiel eine deutliche Warnmeldung erscheinen, dass dies gegen Empfehlung des Algorithmus getan wird. Hey FDA – wäre das ein Kompromiss? Ich glaube, dass eine solche Funktion den Patient*innen durchaus zuzutrauen ist.

Adieu, Dualer Bolus! Adieu, Pizza??? (Niemals!!!)

Neben der temporären Basalrate gehört außerdem auch der Duale Bolus / Multi-Wave-Bolus der Vergangenheit an. Damit ist das Aufsplitten und somit die zeitlich versetzte Abgabe eines Bolus gemeint – eine von vielen Pumpen-Nutzer*innen heiß geliebte Funktion, klassischerweise um das wunderbare Kohlenhydrat-Fett-Ungestüm Pizza zu bezwingen. Nun, diese Funktion hat die 670G nicht. Die Logik dahinter: Der Algorithmus sollte das schaffen. Die Realität: Nein, tut er aufgrund seiner Begrenzungen nicht. Der Rat von Medtronic war daher, die Eingabe der Kohlenhydrate aufzuteilen und sich dafür gegebenenfalls eine Erinnerung einzustellen.

Medtronic_Minimed_670G_Erfahrungsbericht_Pizza_Dualer_Bolus

Ich mag zur Dramatik neigen, aber: Ich nutze das modernste Pumpensystem der Welt und muss mir einen Wecker stellen, um Pizza essen zu können? Mamma Mia! Es sind die kleinen Dinge – für mich oft die fett- und kohlenhydrathaltigen – die das Leben lebenswert machen. 😉 In diesem Punkt ist die 670G für mich leider ein Rückschritt, was Handhabung und vor allem Lebensqualität angeht.

Und damit landen wir bei dem für mich persönlich wichtigsten Thema in puncto Diabetestherapie: Lebensqualität!

Zahlen und Ergebnisse VS. Lebensqualität

Klinische Ergebnisse, wie auch meine 77% im Zielbereich, sind das eine. Sie sind wichtig, keine Frage. Es geht um unseren Körper, von dem wir nun mal nur einen haben. Unsere Gesundheit, die wir bestmöglich erhalten wollen. Diese Ergebnisse können wir faktisch messen und vergleichbar machen.

Das andere ist aber die Lebensqualität der Menschen mit Diabetes, die Technologien nutzen und in ihr alltägliches Leben integrieren können / wollen / müssen. Diabetes ist halt scheiße – Technologie soll es uns leichter machen. Mein Wunschtraum für Diabetes-Technologie: Ich möchte mich unterstützt fühlen, mich möglichst wenig selbst um den Diabetes kümmern, möglichst wenig Zeit und Energie dafür aufbringen und möglichst wenig an meinen Diabetes erinnert werden.

Davon sind wir natürlich weit entfernt, aber ein Closed-Loop-System KANN ein großer Schritt in diese Richtung sein. Doch obwohl die Medtronic MiniMed 670G auf der klinischen Seite so überzeugt, sammelt sie in Sachen Lebensqualität bei mir insgesamt leider Minuspunkte.

Medtronic_Minimed670G_Reisen

Praktisch: Alles am Mann*an der Frau!

Für die Lebensqualität ist zwar positiv zu nennen, dass Pumpe und Sensor eben ein eingespieltes Team sind, ich alles an meinem Körper tragen kann. Es sind keine weiteren Geräte notwendig. Im Vergleich dazu muss ich beim DIY iOS Loop stets mein iPhone, sowie ein kleines Zusatzgerät namens RileyLink bei mir tragen. Im Alltag stört mich das eigentlich überhaupt nicht. Aber dennoch habe ich dieses plötzliche Gefühl von Freiheit bei der 670G sehr genossen.

Doch dadurch, dass die Bedienung nur direkt über die Pumpe selbst (und nicht etwa über ein Smartphone) möglich ist, musste ich die Pumpe extrem oft in die Hand nehmen. Ich persönlich trage meine DIY-Loop-Pumpe normalerweise am BH, bei Kleidern und Röcken manchmal auch in eingenähten Taschen in der Unterhose. Wenn man regelmäßig dort hinlangen muss, ist das extrem unpraktisch! 😉 Doch da das System geschlossen ist und mit keinen anderen Geräten kommuniziert, kann ich meinen Glukosewert einzig von der direkt Pumpe ablesen. Schade, denn die Verbindung zum Smartphone und zur Smartwatch (wenn nicht zur Bedienung, dann wenigstens zum Ablesen des aktuellen Wertes) fehlt mir sehr.

Nervig: Alarmterror!

Dazu kommen die vielen Alarme und Meldungen, für die ich das Gerät auch jedes Mal herauskramen muss: Da wären zum einen die rund 5 blutigen Messungen, die täglich nötig sind, um im Auto-Modus zu bleiben. Zum anderen die vielen verschiedenen Alarme des Guardian 3 CGMS, allen voran Hypos, die keine waren. Obendrauf die Warnungen, die mich am meisten störten: „Max. Abgabe im Auto-Modus“ und „Min. Abgabe im Auto-Modus“. Die schlaue Pumpe macht einfach nur ihren Job – und plötzlich alarmiert und streikt sie genau deswegen. In der Praxis kam ich addiert auf 10 bis 15 Alarme pro Tag.

Medtronic Guardian CGMS Alarms
Eine kleine Auswahl der vielseitigen Alarme des Guardian 3

Ich habe all dies als einen regelrechten Alarmterror wahrgenommen. Fakt aus dem ersten Monat mit der Pumpe: In 25 von 30 Nächten hatte ich mindestens einen Alarm von der 670G. Meine Schlafqualität war so schlecht wie noch nie. Hierbei geht es nicht etwa um die Prinzessin auf der Erbse: Schlafqualität ist wichtig! Es ist ein Teufelskreis: Schlechter Schlaf führt oft zu schlechten Blutzuckerwerten, macht unproduktiv und sorgt übrigens auch für miese Laune.

Mein gesamtes Umfeld, mein Freund, wie auch meine Arbeitskolleg*innen können diesen Teil des Tests auf jeden Fall bestätigen: Es ging mir einfach nicht gut und ich war dauergenervt von meiner Pumpe. Ich will ehrlich sein: Es fällt mir schwer, ein Gerät zu schätzen, das so fortgeschritten und intelligent ist und tolle Ergebnisse für meinen Körper erzielt, wenn es meinen Geist so strapaziert.

Tipps für die Anwendung der Medtronic MiniMed 670G

Das System braucht korrekte Informationen und … Vertrauen!

Der Schritt zum Closed Loop beinhaltet große Risiken: Es wird eigenständig Insulin abgegeben und zwar auf Grundlage von Daten. Daher ist es elementar wichtig, für eine gute Datenlage zu sorgen. Es sollte brav kalibriert und das System mit zusätzlichen Blutzuckermessungen versorgt werden. Auch die oben beschriebenen Workarounds (Fake Carbs und Fake Wirkdauer) sind meiner Einschätzung nach Fehlinformationen, die für den Algorithmus nicht unbedingt förderlich sind.

Man sollte also auf das System hören – und ihm vertrauen! Mir persönlich fiel das nicht ganz so leicht. Ich hatte das Gefühl, dass ich wenig darüber weiß, was die Pumpe gerade macht. Bei der Anzeige des aktiv wirksamen Insulins wird beispielsweise nur das Bolus-Insulin angezeigt. Ich sehe also nicht, wie viel Insulin über den Auto-Modus als Basalinsulin aktiv ist – eine wichtige Info, die mir fehlt. Transparenz schafft Vertrauen – mir fällt es leichter, mich auf ein System einzulassen, das ich nachvollziehen kann.

Letzten Endes beweisen aber an dieser Stelle die Ergebnisse, dass das System grundlegend funktioniert und man sich darauf verlassen kann. Wichtig ist in meinen Augen, dass man sich (auch bei all der Kritik, die hier zu lesen ist) auf das System einlässt und ihm eine Chance gibt. 🙂

Kohlenhydrate, Low Carb & FPE mit der Medtronic MiniMed 670G

Da das System ein Hybrid-Closed-Loop ist, regelt es nur die Basalabgabe. Kohlenhydrate müssen daher weiterhin manuell eingegeben und entsprechende Boli dafür abgegeben werden. Die Eingabe von BE und KE gehört hier übrigens der Vergangenheit an: Die 670G zählt nur noch Kohlenhydrate. Ich persönlich finde diese Vereinheitlichung für die Handhabung ohnehin am einfachsten. Nach Aussage von Medtronic sollte der Algorithmus dazu in der Lage sein, den Insulinbedarf durch Low Carb Mahlzeiten und FPE selbstständig abzudecken, ohne dass man selbst umgerechnete Kohlenhydrate eingeben oder Boli abgeben muss. Ich selbst habe damit allerdings keine Erfahrung (Stichwort Pizza! ;-)).

Kohlenhydrate, die zur Behandlung von Hypos gegessen wurden, sollen nach Aussage von Medtronic zwar nicht über den Bolusrechner (sonst würde dafür ein Bolus vorgeschlagen). Dennoch sollen sie über den Ereignismarker eingegeben werden, damit die Information für den Algorithmus nicht verloren geht.

Sport mit der Medtronic MiniMed 670G

Sport mit der 670G war für mich nicht ganz so einfach wie erhofft. Man kann sich leider nur über den temporären Zielwert von 150 mg/dl vorbereiten und parallel dazu ein paar Kohlenhydrate essen. Wer zu früh vor dem Sport isst, läuft Gefahr, dass der Blutzucker schnell ansteigt und der Algorithmus eine Gegenregulation mit mehr Insulin lostritt. Daher kann ich nur raten: Vorsichtig austesten und eigene Erfahrungen sammeln!

Apropos Sport: Beim Schwimmen wäre ich persönlich vorsichtig …

Die Produktionsqualität der Medtronic MiniMed 670G

Wie auch schon die 640G neigt die 670G zu Gehäuserissen, insbesondere am Reservoir-Schaft. Bei mir hat es leider keine 4 Wochen gedauert, bis auch bei der 670G der erste Riss auftauchte. Das Problem ist bei Medtronic allerdings bekannt und Reklamationen laufen schnell und unkompliziert. Mein Rat aus Erfahrung: Wer die Pumpe gerne mit ins Wasser nimmt, sollte sie vorher gründlich auf Risse überprüfen. Für den Urlaub bietet es sich außerdem an, rechtzeitig eine Urlaubspumpe zu beantragen. Für Langzeitreisen wird dies in meiner Erfahrung leider abgelehnt, weshalb man stets einen Plan B haben sollte.

Medtronic Minimed 670G Riss Gehäuse

Dürfen natürlich nicht fehlen: Sticker für die Medtronic MiniMed 670G

Hihi, das muss natürlich sein! Wenn euch die 670G zu langweilig erscheint, dann dekoriert sie mit einem meiner Sticker! Noch dazu schützen die Aufkleber das Display, welches sonst schnell zerkratzt. Wer Lust drauf hat, klickt hier entlang!

Medtronic Minimed 670G Sticker

Zusammenfassung der Vor- und Nachteile

PRO

  • Die Medtronic MiniMed 670G ist meiner Einschätzung nach das derzeit modernste System, das auf dem deutschen Markt offiziell verfügbar ist.
  • Der Auto-Modus funktioniert in der Regel sehr gut und die Ergebnisse können sich sehen lassen.
  • Das System ist offiziell zugelassen und Medtronic leistet Garantie und Kundenservice. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber für mich als DIY-Looperin ein tolles, sicheres und bestätigendes Gefühl.
  • Pumpe und Sensor sind ein eingespieltes Team. Ich trage das gesamte System an meinem Körper, ohne zusätzliche Geräte mitführen zu müssen.
  • Ich habe den Kundenservice und auch die Produkttrainer*innen von Medtronic als extrem hilfreich und kompetent, sowie gut erreichbar erlebt. Daumen hoch!

CONTRA

  • Trotz der guten klinischen Ergebnisse leidet meine Lebensqualität (insbesondere mein Schlaf) enorm durch das System: 5 blutige Messungen am Tag, dazu geschätzte 10-15 Alarme und Meldungen – das ist für mich einfach zu viel.
  • Guardian-Sensor: Nicht jede*r kommt mit diesem Sensor gut zurecht und es gibt keine Kompatibilität mit anderen CGM Sensoren.
  • Fehlende Flexibilität bzw. fehlende Funktionen:
  • Kein eigener Zielwert festlegbar (Standard: 120 mg/dl, Temporär nur 150 mg/dl möglich). Das ist für viele Menschen zu hoch und zu unflexibel.
  • Korrekturen auf fixen Zielwert 150 mg/dl „sitzen“ oft nicht. Die Vorschläge für Bolus und Korrektur können jedoch nicht verändert werden.
  • Keine temporäre Basalrate: Diese fehlt mir sehr, führt zu viel Zeit über dem Zielbereich und erschwert mit den Sport.
  • Kein Dualer Bolus: Ein großer Rückschritt im Hinblick auf Pizza!
  • Keine Verbindung zur Smartphone oder Smartwatch. Der Glukosewert kann daher nur direkt über die Pumpe abgelesen werden. Außerdem muss man die Pumpe daher sehr oft in die Hand nehmen (je nach Tragestelle störend).
  • Das Gehäuse neigt zu Rissen – wodurch die Pumpe nicht mehr wasserdicht und ggf. überhaupt nicht mehr funktionsfähig ist.
  • Die Menüführung ist leider nicht sehr intuitiv. Funktionen, die regelmäßig genutzt werden (z.B. Status oder Reservoir) sind nur mit vielen Tastenklicks zu erreichen.
Medtronic_Minimed670G_Reisen

Das Fazit meiner Erfahrungen mit der Medtronic MiniMed 670G

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Medtronic MiniMed 670G der Schritt in die Zukunft ist, den ich mir erhofft hatte. Es ist großartig, dass ein solches System nun endlich auf dem deutschen Markt verfügbar ist! YES! Der Auto-Modus funktioniert in der Regel gut und liefert tolle Ergebnisse, die nicht hinter den Erwartungen zurückbleiben. Bei mir waren es 77% im Zielbereich, was ein für mich absolut zufriedenstellendes Ergebnis ist.

Ich weiß inzwischen aber auch, dass mehr möglich ist: Mit dem DIY iOS Loop erreiche ich eine noch höhere Zeit im Zielbereich (insbesondere weil die Zeit über dem Zielbereich geringer ist). Und vor allem erreiche ich eine höhere Lebensqualität. Genau hier schwächelt die 670G: Die Alarme und Sicherheitsfeatures habe ich als sehr nervenaufreibend erlebt. Gleichzeitig wären die Lösungen für das Problem teilweise sehr einfach – mache Alarme und Funktionssperren empfinde ich als unnötig. Das System wirkt wie ein Rennwagen mit einem Tempolimit von 50 km/h: Es könnte genauer auf meinen Bedarf eingehen, wenn es dürfte. Die Technologie ist also da, doch man will sie noch nicht ganz von der Leine lassen.

Bei all der Kritik ist natürlich eines klar: Medtronic baut die vielen Sicherheitsmechanismen und Alarme nicht aus Spaß ein. Wir müssen uns bewusst machen, dass diese Systeme einfach ein neues Level sind. Es wird automatisch Insulin abgegeben. Wenn dabei etwas schief geht, kann es tödlich enden. Natürlich gehen Firmen dabei lieber auf Nummer sicher. Medtronic entscheidet hier außerdem oft nicht alleine, sondern ist von der Zustimmung und dem Wohlwollen von Gremien wie der FDA (Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der USA) abhängig. Letztlich werden so oft Kompromisse geschlossen, die selbstverständlich dem Wohl der Patient*innen dienen sollen, aber eben auch der Absicherung der Firmen. Am Ende kam mit der 670G dabei ein Produkt heraus, das wirklich gut ist, aber deutlich nutzer*innenfreundlicher hätte werden können.

Ich finde es wichtig, bei all dem Fokus auf Sicherheit und messbare Ergebnisse den Blick für das große Ganze nicht zu verlieren. Im Mittelpunkt sollte der Mensch stehen, dem das Leben mit Diabetes – im Alltag, bei der Arbeit, in schönen Stunden wie in Stresssituationen – leichter gemacht werden soll.

Meine Verbesserungsvorschläge

Doch die Basis dafür ist auf jeden Fall da. Ich bin sicher, dass die kommenden Pumpengenerationen noch besser und „tragbarer“ werden. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass zum einen der Guardian genauer und verlässlicher wird. Damit wäre die Vielzahl der Alarme schon einmal erledigt. Zum anderen wünsche ich mir aber auch Interoperabilität. Ich persönlich komme einfach besser mit dem Dexcom zurecht, eine andere Person vielleicht mit dem Eversense. Ich kann nur an Medtronic appellieren, dies möglich zu machen!

Darüber hinaus wünsche ich mir Verbesserungen am System selbst: Der für mich störendste Alarm ist Max. bzw. Min. Abgabe im Auto-Modus. Wenn dieser von 4 bzw. 2,5 Stunden wenigstens auf 6 oder 8 Stunden hochgeschraubt würde, könnte man mal eine Nacht durchschlafen. Und dann wünsche ich mir die klassischen Pumpenfunktionen zurück: Anpassbare Zielwerte, temporäre Basalraten und den guten alten Dualen Bolus, damit Pizza nur noch in 30% statt 90% der Fälle schief geht. Zu guter Letzt möchte ich die Pumpe eigentlich gar nicht mehr in die Hand nehmen – sondern einfach nur irgendwo am Körper tragen und verstauen, die Bedienung über mein Smartphone laufen lassen und den Glukosewert über die Smartwatch beobachten. Man wird ja wohl noch träumen dürfen! 🙂

Für wen ist die Medtronic MiniMed 670G geeignet?

Meine Erfahrungen mit diesem System sind sicherlich nicht auf jede*n übertragbar – so etwas ist sehr, sehr subjektiv. Absolute Perfektionist*innen, die sehr niedrige Ziele in Bezug auf Blutzucker und HbA1c haben, werden hier möglicherweise an ihre Grenzen kommen. Und wer partout nicht Blutzuckermessen und Kalibrieren möchte, bei dem*der wird das System ganz einfach nicht funktionieren. DIY-Looper*innen müssen sich darauf gefasst machen, dass das System nicht so flexibel ist, wie sie es gewohnt sind – vielleicht genießen sie aber auch das Gefühl der Sicherheit eines zugelassenen Systems. Ich gehe davon aus, dass diejenigen Menschen, die bereits die 640G nutzen und damit zufrieden sind, mit der 670G sehr gut zurecht kommen und sie extrem schätzen werden. Wer bisher die ICT (Pens) nutzt, für den*die ist die Umstellung auf ein so komplexes System vielleicht sehr umfangreich – aber ebenso umfangreich können die Vorteile sein!

So werden also alle ihre eigenen Erfahrungen mit diesem System machen. Ich für meinen Teil bin absolut dankbar, die 670G testen zu dürfen und werde mich weiter daran ausprobieren. Dieses System ist ein absoluter Meilenstein für die Diabetestherapie und macht Mut für die Zukunft!

Nun zu euch! Wer trägt die 670G schon und wie läuft es? Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen! Sind Fragen offen geblieben? Ich freue mich auf eure Kommentare!

Weiterführende Links:
Die tollen Sticker für die Medtronic MiniMed 670G gibt es hier!

Medtronic Minimed 670G Sticker

Disclosure:
Vielen Dank an Medtronic, die mir das gesamte System kostenfrei bis zu einem Jahr zu Testzwecken zur Verfügung stellen und mich darüber hinaus zu einer Veranstaltung in Meerbusch eingeladen haben.

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40 Comments

  • Reply
    Dieter Zinke
    14. Januar 2020 at 19:23

    Liebe Steffi,
    erst mal vielen Dank für den wirklich sehr interessanten und sehr ausführlichen Bericht über diese „Superpumpe „.
    Nach dem ich Deinen Bericht sogar zweimal durchgelesen habe,wurde mir sehr schnell klar.daß dieses Teil absolut nichts für mich ist.Seit vielen Jahren habe ich die Pumpen von Accu Chek,schon mehrfach die“ Spirit Combo“,welche außer einmalig durch einen Elektronikfehler ausfiel,aber innerhalb von 15 Stunden ich bereits eine neue persönlich überreicht bekam vom Service,keinerlei Probleme Die Pumpen laufen noch immer weit über die Garantiezeit von 4 Jahren problemlos weiter und bieten so viele Möglichkeiten der Bolusabgabe,also auch die Insulinabgabe über viele Stunden hinweg, auswählbar.
    Auch können verschiedene Basalraten,welche man zuvor einmalig einprogrammieren kann,ausgewählt werden.Ebenfalls ist eine prozentuale Abgabe der Basalrate temporär möglich,wie z.B.körperlicher stärkerer Aktivitäten.
    Sicher gibt es noch immer nicht die perfekte Pumpe,aber man sieht nun doch ernsthafte Entwicklung in Richtung künstlicher Bauchspeicheldrüse.
    Da ich nun ja seit einiger Zeit das Dexcom G6-System benutze,ist es mir auch so gelungen,meinen Zielbereich zu 90 % zu erreichen.Allerdings gebe ich gern zu,daß ich diesen Zielbereich auf 210 mg/dl ausgedehnt habe,da ich doch immer mal kurze Ausreißer in diese Richtung habe.Gab es allerdings auch,daß ich mich mal total verschätzt hatte und mal Werte,jenseits vun Gut und Böse hatte.Dies versuchte ich zu korrigieren,aber durch meine Ungeduld,da sich fast nichts tat,auch nach einer Stunde,legte ich noch mal nach und hatte daß Ergebnis,daß mich nachts das „Dexcom “ aus dem Schlaf riss mit Hypo-Warnung.Gott sei Dank.Dann Traubenzucker eingeworfen und weiter gepennt.Ruhe gehabt bis zum Aufstehen mit Werten um die 80 mg/dl..Auch mit der genannten Pumpe von Accu Chek und dem Dexcom,habe ich nun einen HBA1c-Wert von 6,7 und bisher,möge es so bleiben,weder mit den Nerven,b.z.w.mit den Augen,irgend welche Probleme.Und dies seit ca.15 Jahren Typ 1 !
    Möge es so bleiben !!!!!
    So lange es also noch immer nicht die „Künstliche Bauchspeicheldrüse “ gibt,werde ich wohl an meiner jetzigen Situation ,was Pumpe und Meß-System betrifft, wohl nichts ändern.
    Nochmals vielen Dank für Deinen tollen Bericht über die Minimed 670 G.
    Laß es Dir (Euch )gut gehen.
    Viele Grüße aus Duisburg
    Dieter

  • Reply
    Steffi
    15. Januar 2020 at 18:41

    Lieber Dieter,

    ganz lieben Dank für das tolle Feedback. Das freut mich sehr!

    Ich finde es immer wieder spannend, wie subjektiv das alles ist. Für manche Menschen ist es ja wirklich eine Superpumpe, die das Leben verändert und die man nicht mehr wieder hergeben will. Und wieder andere könnte man damit jagen! 😉

    Wie schön, dass du ein System gefunden hast, das für dich gut funktioniert. Möge es so bleiben!

    Ganz liebe Grüße und bis bald
    Steffi

    • Reply
      Dieter Zinke
      24. September 2020 at 13:39

      Hallo Steffi,
      hattest Du,oder wirst Du die Möglichkeit haben,die echt neue Pumpe “ t:slim x2 “ zu testen ?
      Wäre für mich sehr interessant,da diese mit dem Dexcom G6 zusammen arbeitet,was ich selbst nutze, und man nicht ständig blutig messen muß,wie bei der Minimed 670 G.
      Habe die Möglichkeit im Dezember wieder mal ne neue Pumpe zu bekommen (Ja,4 Jahre sind immer schnell vorbei),und diese scheint für mich wohl optimal zu sein.
      Wenn Du das Teil irgend wie testen kannst,oder vielleicht schon kontest,so laß es mich und die anderen bitte wissen.
      Danke im Voraus,
      Dieter

      • Reply
        Steffi
        27. Oktober 2020 at 19:12

        Lieber Dieter,

        es sieht tatsächlich so aus, als dürfte ich nächstes Jahr testen. Meine offiziellen vier Jahre mit der 640G sind nun nämlich auch rum und ich schwanke zwischen Omnipod (um damit zu loopen) oder der t:slim. Ich werde berichten! 🙂

        Ganz liebe Grüße und auch dir für die Qual der Wahl alles Gute!
        Steffi

  • Reply
    Fabrizio
    16. Januar 2020 at 18:13

    Liebe Steffi, ich habe deinen Report gelesen und äusserst interessant gefunden. Ich trage den gleichen Freund (670G) seit 6 Monaten und habe ähnliche Erfahrungen wie du gemacht. HbA1c ist von 7.2-7.4 auf 6.5-6.6 runter gekommen, bei guten Zeiten (bei mir vor allem im Sommer, Winter ist bei mir weniger gut) habe ich TIR von fast 90%. ABER: das Gleiche, was dich nervt, nervt mich auch! Die evigen Alarme, Kalibrierungen, Unsicherheiten des Sensors; und alles passiert immer, wenn es gerade ungünstig ist (am Steuer, bei einer Besprechung im Geschäft, in der Nacht,…). Bei Sensorwechsel brauche oft einen ganzen Tag (24h), bis die Werte mehr oder weniger stimmen, wobei ich das System oft austrixen muss, damit der Sensor vom System nicht verworfen wird: wenn der BZ-Unterschied zum gemessenen Wert mehr als 35% ist, dann muss ich diesen Schrittweise mit verschiedenen Kalibrierungen eingeben/erhöhen (geht ewig, nervt umso mehr).
    Wenn das System unnötige Kalibrierungen oder BZ-Werte verlangt oder wenn diese bei steigender oder fallender Kurve durchzuführen wären, dann gebe ich den gezeigten Wert ein (ohne BZ-Messung). Ich bestätige sozusagen die Messung des Sensors. Ggf kalibriere ich dann zu einem günstigeren Zeitpunkt. Dieses Prozedere erpart mir ein bisschen Ärger und funktioniert bei mir gut. Ich finde den Guardian bei flacher BZ-Kurve so genau wie der Dexcom G5 (bie mir plus/minus 11% Abweichung im Schnitt), ABER: der Dexcom hat eine bessere Voraussage und konnte bei mir bei beliebiger Kurve kalibriert werden (ich fand den G5 phantastisch!!). Den Guardian muss ich unbedingt bei flacher Kurve kalibrieren und funktioniert bei mir leider nur auf den Beinen, auf der externen Oberschenkelseite. Ich finde den Guardian wirklich 3 Schritte zurück, wenn man den Dexcom als Stand der Technik betrachtet. Hypos habe ich fast wie vorher, ein bisschen gemildert (ich spüre sie schon sehr rechtzeitig und kommen meistens nicht einmal in die Statistik); körperliche Aktivitäten muss ich nach wie vor voraus planen. Sehr hohe BZ-Werte habe ich praktisch nicht mehr. Die Nachtkurve ist perfekt. Das System funktioniert aber ein bisschen wie der Lineassist beim Auto: Innerhalb der Spuren ist alles Ok, ausserhalb muss der Fahrer selber lenken.
    Meine Schlussfolgerung ist die Gleiche wie bei dir: Medtronic hat einen guten Ansatzpunkt auf den Markt gebracht, die Mitbewerber angespornt, welche wieder Medtronic den Reiz geben werden, weiter und besser zu machen. Trotzdem nervt das System im Moment, obwohl es nicht nötig wäre, weil die Technik eigentlich schon soweit wäre, die meisten Probleme im Nu zu lösen. Ich habe mich entschieden, bei diesem System zu bleiben, weil ich aufgrund der vorliegenden Informationen meine, dass die Weiterentwicklung (780G zuerst, freie Wahl des Sensors darauffolgend) schon bald auf den Markt kommen wird oder sogar muss. Insgesamt habe ich mit dem 680G (vorher hatte ich Pens + Dexcom) an Freiheit verloren (dies macht mich u.U. verrückt!); die Vorteile sind widerum auch da und die gibt man dann ungern zurück. Könnte ich zurück, dann würde ich vielleich noch ein wenig abwarten und erst mit dem 780G oder noch später in den Medtronic-Zug einsteigen.
    Ansonsten mache ich dich auf folgenden Link aufmerksam : https://integrateddiabetes.com/670g-and-me-insights-and-incites-on-medtronics-latest-system/
    Dort findest du widerum eine faire Rezension, welche ich sehr gut finde.

    Ich wünsche dir alles Gute!

    Ciao

    Fabrizio

  • Reply
    Steffi
    19. Januar 2020 at 21:30

    Lieber Fabrizio,

    danke für dein ausführliches Feedback. In deinen Schilderungen finde ich mich auf jeden Fall wieder. Ich habe das mit den Kalibrierungen übrigens genau so gehandhabt wie du. Wenn ich den aktuellen Wert eingebe, mach ich es zumindest nicht schlimmer – im Vergleich zu einer Kalibrierung bei rasanten Kurven. Das Beispiel mit dem Line Assist passt übrigens zu 100%!!!

    Ganz liebe Grüße
    Steffi

  • Reply
    Katrin Schreiber
    27. Januar 2020 at 21:53

    Wahnsinnig toller, hilfreicher Bericht…hatte letzte Woche Medtronic Schulung und Morgen wird die Pumpe „erstinstalliert“ 😅 bei all den Features, die im Auto mode nicht funktionieren bin ich am überlegen ob ich nicht manuell bleibe bis in alle Ewigkeit…laut Ärztin sowieso erst möglich wenn genug stabile daten da sind. Bin gespannt wann das sein soll…?? Wie lange dauerte das bei dir?? Auch dankbar wäre ich für tips was eine temporäre basalrate bei alkohol angeht. Semesterabschluss steht an und ich die erste woche mit der 670er unterwegs🙈….aber hauptsache schon be“stickert“lg und danke nochmal für die super benutzerfreundliche Einschulung hier!

    • Reply
      Steffi
      18. Februar 2020 at 14:07

      Liebe Katrin,
      ganz lieben Dank für dein nettes Feedback – das freut mich riesig! Ich habe rund eine Woche gewartet, bis ich den Automodus angeschaltet habe. Nachdem die Pumpe wegen eines Gehäuserisses ausgewechselt wurde, hab ich es wieder so gemacht und es hat ganz gut geklappt. Die temporäre Basalrate gibt es ja im Automodus leider nicht mehr. Man könnte das temporäre Ziel von 150 auswählen. Je nachdem, wie krass der Semesterabsch(l)uss ist, wäre mir persönlich das aber noch zu tief. Die Alternative wäre der Wechsel in den manuellen Modus – da kann man die temporäre BR einstellen. So oder so wünsche ich dir eine schöne Feier und einen guten Start mit der 670G! 🙂
      Liebe Grüße
      Steffi

  • Reply
    Markus
    6. Februar 2020 at 9:52

    Leider vieles falsch und unwahr.
    1.
    Zitat :
    Hier wird oft von einem lernenden Algorithmus gesprochen. Wichtig ist allerdings zu wissen, dass dieser nicht unendlich weiter lernt, sondern sich immer nur die Daten der vergangenen sechs Tage (mit besonderem Fokus auf die letzten drei Tage) anschaut.[…]“
    Zitat ende.
    Das stimmt so nicht! sie lernt unendlich weiter.
    Natürlich nimmt sie nur die letzten 6 Tage. Aber was steckt denn für“ Wissen“ in den 6 Tagen drin? Das von den Tagen davor, und davor das voncdenen davor usw.
    Sie schreibt sich ja permanent um Und lernt weiter und gibt das in den nächsten Tagen mit rein. Hast du sie also 2 Jahre ist der Code sicherlich besser auf dich zugeschnitten als wenn du sie nur 3 Wochen hast. Sie verbessert sich permanent.

    2.
    Zitat:
    Es gibt einige Voraussetzungen dafür, dass die 670G im Auto-Modus läuft. Sind diese nicht gegeben, gibt die 670G eine fixe Basalrate „Basal sicher“ ab. Diese wird auf Basis der Werte der vergangenen sechs Tage errechnet.
    Zitat Ende “

    Das stimmt nicht, im nicht Auto Modus hat man sein ganz normales Basal Profil. Und nicht wie im Artikel geschrieben ein errechnetes der letzten 6 Tage.
    In meinem Fall zb Balsal 1. Ich hab das ausgelesen und das ist auch so.
    Du hast da also ein fixes Profil was du auch ändern kannst, kein errechnetes der Pumpe.

    3.Weiteres Zitat aus dem Artikel :
    Obwohl die 670G im Vergleich zur 640G mit dem Auto-Modus also eine wirklich entscheidende Funktion hinzugewonnen hat, sind allerdings auch einige grundlegende Funktionen verloren gegangen. Zum Beispiel die temporäre Basalrate und der Duale Bolus. Zitat ende“

    Stimmt nicht. Du hast beides nach wie vor in der 670G. Ich nutze beides.
    Man muss es natürlich im Menü aktivieren das es einen auch angezeigt wird.

    • Reply
      Markus
      6. Februar 2020 at 10:35

      Trotzdem sehr Hilfreich sehr Hilfreich deine Erfahrungen und Danke das du Sie teilst.
      Das habe ich oben vergessen zu erwähnen.
      🙂

      Ich nutze die 670G auch nicht an mir selber, sondern an meiner 7 Jährigen Tochter.
      Da ist das alles natürlich nochmal ein wenig anders.

  • Reply
    Steffi
    18. Februar 2020 at 14:22

    Lieber Markus,
    erst einmal vielen Dank für dein ausführliches Feedback. Ich hoffe, die 670G läuft gut für dich und deine Tochter.

    Zu Punkt 1) Darf ich fragen, woher du das konkret weißt? Mir wurde es so von Medtronic erklärt und wir haben es bei einer Veranstaltung am Firmensitz ausführlich diskutiert. So weit ich weiß, bezieht sich der Algorithmus ausschließlich auf die Informationen der vergangenen 6 Tage – alles andere ist „vergessen“. Anderenfalls wäre das toll – mich würde nur wirklich interessieren, woher du die Info hast.

    Zu Punkt 2) Im manuellen Modus kannst du deine eigene Basalrate einstellen, im Automodus wird sie vom System bestimmt. So wie ich es von Medtronic verstanden habe, ist „Basal sicher“ eine Art Zwischenstadium – wenn man aus dem Automodus rausfliegt. So steht es im Handbuch:
    „Basal sicher“ ist eine automatische Funktion im SmartGuard Auto-Modus und kann nicht verändert werden. Die sichere Basalrate wird durch das Funktionsmerkmal Auto-Modus anhand des Verlaufs Ihrer Insulinabgabe bestimmt. Sie gibt Ihnen die Zeit, weitere Aktionen auszuführen, um dafür zu sorgen, dass der Auto-Modus aktiv bleibt. Die sichere Basalrate deckt Ihren Grundbedarf, indem sie die basale Insulinmenge mit einer gleichbleibenden Rate abgibt. Die sichere Basalrate passt
    die Insulinabgabe nicht an Ihre aktuellen Sensorglukosewerte an. Wenn sich die Pumpe im Modus „Basal sicher“ befindet, wird der Auto-Modus-Schild mit einer weißen Umrandung angezeigt.“

    Zu Punkt 3) Wenn man die 670G im manuellen Modus nutzt, dann gibt es die temporäre Basalrate. Im Automodus gibt es die Funktion leider nicht. Diese Info von Medtronic war eindeutig. Aber sag mir gerne, wo du diesen Menüpunkt im Automodus findest – denn ich wünschte, es wäre so!

    Liebe Grüße
    Steffi

  • Reply
    Ketonchaos im Paradies - PEP ME UP Diabetes Blog
    2. März 2020 at 12:19

    […] würde! Da das Handy und damit auch der DIY-Loop im Eimer war, stieg ich direkt wieder auf die Medtronic MiniMed 670g um. Gut, dass ich auf Reisen immer einen Plan B parat habe und mich von solchen Problemen nicht aus […]

  • Reply
    Joachim
    4. März 2020 at 18:06

    Auch wir haben uns gegen die 670G entschieden und werden die Firma wechseln. Mit der Pumpe können wir die Werte aufgrund des Zielkorridores gar nicht verbessern, da sind jetzt bereits bessere Werte und viele gute Funktionen fallen weg.
    Aber das wirkliche Grauen ist der Guardien 3 i.V.m.640G. Ein nervtötendes und schlafraubendes Ding. Aufgrund vieler faschniedriger Werte häufig in der Abschaltung mit dem Ergebnis nach 2 h 250-300 BZ. HbA1c 0.5-0,7 schlechter. Abschaltung und die meisten Alarme ausgeschaltet, jetzt wieder 6,3 oder besser. Eine echte Zumutung für unser Kind. Steigen jetzt auf G6 um und ggf. später auf eine ander Pumpe. So jedenfalls kann man wieder auf einen PEN umsteigen.

    • Reply
      Steffi
      5. April 2020 at 22:42

      Hallo Joachim,
      danke für dein Feedback. Das verstehe ich gut. Auf welches System werdet ihr denn nun wechseln?
      Viele Grüße und alles Gute!
      Steffi

  • Reply
    Christian Mayer
    11. März 2020 at 22:31

    Hallo!
    Ich habe die Medtronic Minimed 670 G seit Oktober letzten Jahres auf Empfehlung einer Oberärztin im Krankenhaus in Verwendung. Es ist meine erste Insulinpumpe in meinem Leben.
    Zu mir, ich habe seit 54 Jahren Diabetes und lebe nicht für das Diabetes sondern notgedrungener Weise mit dem Diabetes….so schlecht und recht!
    Für die Einstellung der Pumpe habe ich mir einen Termin im Krankenhaus in Salzburg ausgemacht, wo leider einiges schief lief. Beim Ladegerät des Senders war irgend ein Error, der das Laden verhinderte. Dadurch gingen gleich einmal 3 Sensoren verloren, die trotz unter die Haut schießen und initialisieren nicht sendeten. Das Personal im KH leider total überfordert, weil ich der Erstling in dem Krankenhaus mit dieser Pumpe war. Nach 2 Tagen kam dann der Vertreter drauf und brachte den Sensor zum Senden. Na gut!

    Ich war der Meinung, dass zumindest einmal die Basalrate der Pumpe justiert gehört, wo jedoch einer der Ärzte meinten, dass das nicht notwendig ist, weil das die Pumpe vollautomatisch macht. Auf die Frage, was los ist, wenn der Sensor ausfällt und ich keinen Ersatz bei der Hand habe, konnte mir keiner eine Antwort geben.
    Automatik als Unterstützung ja, aber nicht als Hauptfunktion.
    Nach etwa 4 Monate ohne eine erholsame Nacht von mehr als 6 Stunden Schlaf, habe ich die ganzen Automatiken des Smartguard Modus komplett deaktiviert.
    Mittlerweile habe ich das Basalinsulin komplett manuell eingerichtet und korrigiere bei Bedarf, da mir der Schlaf wichtiger ist, als ein Nervenzusammenbruch, bei optimalen BZ-Werte.
    Leider ist dadurch mein HBA1C wieder von 6,8 auf 8,2 rauf geklettert. Vorher hatte ich den Dexcom G6 und 2 Pens, mit denen ich Basalinsulin und regelmäßig Bolusinsulin korrigierte.
    Was mich alles nervt, hat Steffi eh schon geschrieben, dass man z.B. keine BE für die Verabreichung vom Insulin eingeben kann, was total nervt, weil das von der Programmierung her nur ein paar Programmzeilen mehr wären. Aber da legt sich die Firma quer!
    Genau so die Eingabe vom Bolusinsulin als größte Einheit von 0,1E. So verbringe ich sehr viel Zeit mit dem Durchlaufen der Zahlenreihen bis ich zu den gewünschten Werten komme…. Für mich wären 0,5 E-Schritte optimal, ich bin kein Kleinkind für derart niedrige Werte. Ob die Programmierer überhaupt einmal mit einem Diabetiker gesprochen haben?
    Auf die 2 an Medtronic gesendeten Emails bekam ich nie eine Antwort.
    Auch dass die Zahlen zuerst langsam laufen und dann auf einmal schnell. Was soll so etwas bringen?
    Alarm, dass das Insulin oder die Batterie in 24 Stunden aus ist, aber beim Sensor, der in etwa 3 Stunden benötigt, bis man einen brauchbaren Wert erhält, ist nicht einprogrammiert.
    Mir ist es auch ein Rätsel, warum zum Initialisieren 2 Stunden nichts angezeigt wird. Wenn ich weiss, dass der Sensor in 5 Stunden aus ist, kann ich ja gleich einen Sensor setzen und wenn der eine aus ist, den Sender aufladen und dann kann man gleich wieder brauchbare Werte erhalten. Aber das verhindert die dämliche Software!
    Da hat sich wohl einige Leute bei Medtronic nicht wirklich etwas überlegt. Traurig, das alles auf dem Rücken der Patienten.
    Ich werde sobald ich wieder aus dem Versicherungsvertrag aussteigen kann, wieder zum Dexcom G6 umsteigen und die Korrekturen händisch in die Pumpe eingeben und ohne Baldrian oder Passedantropfen weiter leben….
    Ach, was ich noch vergaß, die Guardian 3 Sensoren haben bei mir so riesige Abweichungen, von bis zu +/- 50% Ungenauigkeit vom Messwert, trotz Beachten der Nachlaufzeit der Gewebsflüssigkeit, was beim Dexcom G6 nie auftrat, wo die Messwerte bis auf 5% bei denen der blutigen Messung mit dem Akku-Chek Mobile waren. Dadurch haben sich auch vermutlich die Werte so stark verschlechtert.
    Für mich ist das System absolut kein Gewinn…!

    • Reply
      Christian Mayer
      11. März 2020 at 22:48

      Ach, was ich noch vergaß, beim Dexcom G6 sind die Werte über 10 Tage so genau, also mit etwa 5% im Vergleich zur blutigen Messung, ohne ein einziges Mal zu kalibrieren!
      Nicht so wie bei dem Klumpert von Guardian!

    • Reply
      Steffi
      5. April 2020 at 22:46

      Hallo Christian!
      Vielen lieben Dank für deine ausführlichen Schilderungen. Bei der Einschätzung deines Arztes zur überflüssigen Basalrate kann ich nur den Kopf schütteln. Du kannst ja nicht damit rechnen, dass die Pumpe immer einwandfrei funktioniert und musst immer einen Plan B parat haben. Dafür solltest du zumindest deine grobe Basalrate kennen, auch wenn die natürlich jeden Tag anders ist. Schade, dass das System für dich kein Gewinn ist – wobei ich die einzelnen Punkte sehr gut nachvollziehen kann. Ich drücke dir die Daumen, dass du bald so wechseln kannst, wie du es dir wünschst!
      Liebe Grüße und alles Gute für dich!
      Steffi

      • Reply
        Christian Mayer
        30. Mai 2020 at 13:34

        Danke, liebe Steffi!
        Nachdem ich wiederholt beim Kundendienst angerufen habe, dessen Sitz ja in Holland ist, meldete sich dann doch endlich der Vertreter und meinte ich solle einmal die Automatik ausschalten. So habe ich das halt über 2 Wochen gemacht.
        Mir kommt es mittlerweile so vor, als wenn ich nur noch für die Pumpe existiere, da sie mich den ganzen Tag beschäftigt und in anderen Tätigkeiten herausreißt, bzw. unterbricht.
        Mittlerweile habe ich aber wieder die Automatik aktiviert, da ich dadurch doch etwas stabilere Werte erziele und die Pumpe doch etwas bei der Abgabe mitmischt.

        Weiters wurde ich auch belehrt, dass Korrekturen nur mit der Eingabe des Blutzuckers zu geschehen haben und nicht so, wie ich das bisher machte, mit Eingabe von Gramm Kohlehydraten.
        Wo da der Unterschied sein soll, ist mir ein Rätsel.
        Es ist mir auch immer noch nicht klar, warum die vielen Zusatzfunktionen in der Automatik, also dem Smart Guard-Modus deaktiviert werden, wie z.B. Dual/Verlängerter Bolus, oder der Easy-Bolus. Das ist so, als wenn man sich einen Sportwagen kauft und dann eine Drossel für max. 50 km/h einbaut. Der Vertreter meinte, man müsse halt auf 2x die Insulinabgabe tätigen. Dass man bei jedem Alarm, Eingabe, oder Änderung mancher Werte die Pumpe vom Gürtel abnommen muss (in etwa 10-15x täglich) sieht der Vertreter als keinen Kritikpunkt.
        Also, ein ausgereiftes Gerät ist für mich etwas anderes…..
        Ich habe durch meinen Job im Handel mit einigen Internisten gesprochen, die alle nicht wirklich überzeugt waren von dieser Pumpe.

  • Reply
    Christian Mayer
    12. März 2020 at 8:45

    Was ich noch vergaß, die vorsintflutliche „Pickerlwirtschaft“ beim Guardiansensor gegenüber einem professionellen Einklickverfahren in einen Kunststoffrahmen beim Dexcom G6!
    Jedesmal die Klebereste vom Sender und vom Körper mit Alkohol oder Wundbenzin putzen ist auch mehr als mühsam….

  • Reply
    Lars
    10. April 2020 at 10:19

    Ein super Bericht muss ich sagen, ich finde meine Erfahrungen der letzten 6 Monate hier in großen Teilen reflektiert. Das System ist mein erstes CGM und in Summe bin ich sehr zufrieden. Ich habe einen guten Langzeitzucker, mein TIR liegt bei ca. 80%, mit dem Automodus komme ich gut zurecht. Anschließen kann ich mich Deinen Beschreibungen zu Alarmanzahl, Schlaf, Flexibilität der Einstellung (Stichwort Sport oder Pizza).
    Was mich derzeit umtreibt – und deshalb bin ich bei der Suche im Netz über den Beitrag gestolpert – sind die Sensoren. In letzter Zeit habe ich Probleme beim Setzen, nachdem Einschuss blutet es teilweise stark, so dass sich sogar der ganze Sensor blutig zieht. Jetzt such ich mal alternative Setzstellen. Hoffe das gibt sich irgendwie, denn es gibt nur wenig „Puffer“ Sensoren…

    • Reply
      Steffi
      19. April 2020 at 11:11

      Lieber Lars,
      danke für dein nettes Feedback, das freut mich! Ja, die Sensoren. Sie sind auch nicht meine Allerliebsten. Wo trägst du sie denn? Ich mag sie am liebsten am Arm – auch wenn dies offiziell nicht zugelassen ist…. Wenn ein Sensor aber wirklich nicht richtig funktionieren sollte oder einfach riesige Probleme macht, kannst du in der Regel auch bei Medtronic anrufen und ihn ersetzen lassen! Ich drücke dir die Daumen!
      Ganz liebe Grüße
      Steffi

      • Reply
        Lars
        26. April 2020 at 14:07

        Liebe Steffi,
        die Sensoren hatte bisher immer im Bauchraum vorne gesetzt. Rechts klappt dabei immer, links oftmals nicht, sprich es blutet stark. So ist das aber wohl mit der Lieblingsseite 🙂
        Ich hatte jetzt auf den Tip von Medtronic mal den Oberarm – Innenseite – versucht. War ok, obwohl es auch da ein wenig geblutet hat. Falls ein Sensor ausfällt bekommt man schnell Ersatz von Medtronic. 5 Stück pro Jahr gibt es auf Kulanz.
        Jetzt hatte ich die vergangenen Tage noch mal an Deinen Artikel gedacht wegen der Alarme. Ich hatte super Werte, erst spät abends kalibriert und musste trotzdem nachts aufwachen weil die Pumpe irgendwas wollte… Das nervt in der Tat, wenn man kaum eine Nacht durchschläft. Ich habe mal begonnen, es zu protokollieren, um herauszufinden was die Gründe sind. Z.B. Erschließt sich mir nicht, warum nach einer Kalibrierung gegen 22:30 ein neuer BZ gegen 2:50 gefordert wird…
        Viele Grüße
        Lars

        • Reply
          Steffi
          6. Mai 2020 at 17:59

          Lieber Lars,
          hihi, ja – da hat jede*r seine Lieblingsseiten und -stellen. Am Innenarm habe ich mal einen Dexcom gesetzt und fand das sehr nervig, weil sich Sensor und Körper die ganze Zeit gerieben haben. Vielleicht gebe ich der Stelle aber noch mal eine Chance!
          Die Alarme… ja… ich weiß auch nicht, was man da sagen soll. Wenn du vor dem Einschlafen kalibriert hast, warum braucht das System dann mitten in der Nacht einen neuen Wert? Vor allem, wenn doch sonst alles in Ordnung war. Das ist echt frustrierend!
          Ich wünsch dir ganz viel Glück für stillschweigende Sensoren und ungestörte Nächte!
          Liebe Grüße
          Steffi

  • Reply
    Christian Mayer
    1. Juni 2020 at 22:09

    Heute auch wieder aus unerklärlichen Gründen weckt mich die Pumpe auf, nach etwa 4 Stunden Schlaf, wegen „Automodus beendet!“.
    Die Blutzuckerwerte alle okay, die Verlaufskurve einwandfrei, langsam fallend, noch viele Stunden entfernt von einem niedrigen Wert, Kalibriert habe ich 4 Stunden zuvor, die Uhr auf dem Display der Pumpe ist auf Halbzeit bis zur nächsen Kalibrierung. Zehn Minuten später nächster Alarm: Blutzuckerwert erforderlich! Warum das?
    Der Vertreter meinte, man könne so etwas umgehen, indem man unter Tags 3-4 x kalibriert und nicht die Zeitabstände der Pumpe einhält.
    Resultat: Bringt gar nichts…! Hab es probiert mit 3x, 4x, 5x kalibrieren und …….genau das selbe Resultat! Für mich ist die Pumpe und vor allem dessen „nicht funktionierende“ Automatik nichts….
    Vielleicht habe ich dafür schon zu lange Diabetes, dass die „Nervensägen“pumpe nicht damit klar kommt.
    Ich werde so bald als möglich wieder zurück zu Dexcom Sensoren und Basis / Bolusinjektionen zurück gehen oder vielleicht die Pumpe nur noch manuell nach voreingestellter Basalkurve benutzen.
    Die Sensoren von Dexcom sind weit ausgereifterier, die Software ist weit besser und durchdachter und dadurch ist das Gesamtpaket für mich weit besser, weniger nervig, weniger zeitintensiv…

    • Reply
      Steffi
      7. Juni 2020 at 21:33

      Lieber Christian,
      danke für deine Erfahrungen. Ich kann mich in fast allem nur anschließen. Ich hatte gute Zeiten mit ihr, wenn mein Alltag ruhig und berechenbar war. Dafür brauche ich dann allerdings auch die Pumpe nicht unbedingt. Unterstützung brauche ich viel mehr, wenn es drunter und drüber geht. Schade!
      Ganz liebe Grüße an dich!
      Steffi

    • Reply
      Christian Mayer
      14. Juni 2020 at 9:58

      Was ich auch nicht verstehen kann, dass bei der dämlichen Kalibriererei, dass man immer von 100 mg/dl oder 5,55 mmol/l losstartet und nicht beim letzten gemessenen Wert des Sensors startet, vor allem wenn man um 3:00 Uhr in der Früh aus dem Schlaf gerissen wird, um zu kalibrieren.
      Die Programmierer sind wohl nicht interessiert etwas Komfort zu programmieren, sondern nur vorgegebene Listen abzuarbeiten. Dass die Pumpe eigentlich eine Hilfe und Erleichterung des täglichen Lebens sein sollte, Menschen 24 Stunden jeden Tag damit leben müssen, bez. des Schlafes beraubt werden scheint denen völlig egal…..
      Genauso das plötzliche schnelle loslaufen beim Rauf- oder Runterjustieren bei der Eingabe der Werte beim Blutzucker, oder der Kohlehydrate oder sonst etwas. Das ist absolut kontraproduktiv und nur mehr als nervig. Für mich und vermutlich 90% aller Anwender der Pumpe absolut kein Gewinn, weil ich dadurch immer mehrmals rauf oder runter die Zahlenkolonnen scrollen muss um zum richtigen Wert zu gelangen. Ich muss nie Zahlenwerte in dieser Höhe eingeben, wo diese Funktion eine Hilfe wäre, da ich da dann eh schon in der Intensivstation liegen würde!
      Wenn man das täglich mehrere Male machen muss, ist das mehr als nervig…
      Aber das scheint den Programmierern oder deren Auftraggebern völlig egal zu sein.
      Solche Produkte sollten mit Kunden entwickelt werden, deren Erfahrungen mit eingebaut werden und nicht der Kunde nur als Finanzier des nächsten Urlaubs, bzw. als Feinbild betrachtet werden…

  • Reply
    Chris
    26. Juni 2020 at 22:00

    Ich stimme dir voll und ganz zu. Ich leide jetzt seit 3 Monaten an dieser Pumpe, bisher kappt es noch nicht ausreichend. Ich kann mich zwar im Zielbereich aufhalten, aber nur, wenn ich weniger als 15 g Kohlehydrate zu mir nehme, obwohl ich sorgfälltig alles eingestellt habe. Der Auto Modus hält mich auf 150, jede Nacht seit er auf 180, auch wenn ich den ganzen Tag fast nichts gegessen habe außer 30 g Kohlenhydrate. Ich habe Medtronic gebeten mich beim Auto Modus zu unterstützen. Deren Aussage war nur, ich solle der Pumpe vertrauen. Wenn ich jeden Morgen mit 170 Bz wach werde, bestärkt das nur mein Misstrauen. Ich überlege, ob ich die Pumpe und das CGM wieder abgeben werde. Es ist schade, dass so viel versprochen wird, was nicht gehalten wird.

    • Reply
      Steffi
      7. Juli 2020 at 17:40

      Hi Chris,
      ohje, ich finde mich ja doch sehr in deinem Kommentar wieder. Komisch aber, dass der AutoModus dich in der Nacht so hoch hält. Zielwert ist ja generell 120. Bei Korrekturen zielt er auf 150 ab. Lässt er dich auch ansteigen, wenn du mit rund 120 ins Bett gehst?
      Liebe Grüße
      Steffi

  • Reply
    Konrad Panzer
    16. Oktober 2020 at 16:06

    Liebe Steffi,
    Deine Seite hilft mir die 670g mit sensor besser zu verstehen. Toll.
    Meine Erfahrungen:
    Ich trage die 670G mit dem Sensor seit einem Monat. Die nächtlichen Unterzuckerungen sind wenigstens einem nächtlichem Alarm gewichen. Gravierender sind aber die Alarme während ich Auto auf der Autobahn fahre. Gemäß STVO darf ich mich von einem technischen Gerät nicht derartig stören lassen, darf es nicht in die Hand nehmen und kann somit weder feststellen, welcher Alarm anliegt, noch darf ich ihn ausmachen!
    Die Perfomance der Pumpe bleibt auch deutlich hinter meiner eigenen Steuerung der altem MINIMED VEO auf der Grundlage der Werte und Alarmeinstellungen des FREESTYLE LIBRE 2 zurück. Das FREESTYLE LIBRE 2 habe ich während der ersten 10 Tage noch parallel zum Medronic Sensor getragen. Die BZ Werte des FREESTYLE LIBRE 2 lagen noch am 14 Tag näher an den mit dem BZM Gerät ermittelten Werten, als die Werte des Medronic Sensors. Medtronic bleibt mit dem Sensor und der übervorsichtig programmierten Software der 670G (Zielwert 120 und Korrekturen auf 150) eine Generation weit hinter den technischen Möglichkeiten dieser Supererfindung zurück.
    Mit besten Grüßen
    Konrad Panzer

    • Reply
      Steffi
      27. Oktober 2020 at 18:11

      Hallo lieber Konrad,

      vielen Dank für deine Erfahrungen. Da finde ich mich ziemlich drin wieder – und bin sehr gespannt auf die kommenden Generationen dieses Pumpensystems!

      Ganz liebe Grüße an dich!
      Steffi

  • Reply
    Dieter Zinke
    3. November 2020 at 15:07

    Hallo Steffi,
    gern würde ich mich und ich denke nur nicht ich allein,näher mit der T.slim x2 beschäftigen,da ich ja auch den Dexcom G6 trage,welcher mit der genannten Pumpe zusammen arbeitet.Hast,oder hattest Du die Möglichkeit,diese Pumpe zu testen ?
    Für mich wäre es hoch interessant,da ich Mitte Dezember wieder eine neue Pumpe bantragen darf und ich echt sehr am überlegen bin,da es mich doch des öfteren in den Unterzucker haut,auf diese Pumpe um zu steigen.Sicher sind das sehr komplizierte Befüllen des Reservoirs,sowie der fest verbaute Akku nicht das,was ich mir vorstelle,aber all die anderen Vorteile sind doch recht interessant für mich.Wäre schön,von Dir dies bezüglich was zu hören.
    Mit freundlichen grüßen
    Dieter aus Duisburg

  • Reply
    Sabine Heidrich
    27. Dezember 2020 at 18:23

    Hallo zusammen,
    Ich bin ziemlich erschüttert über all die negativen Aspekte diesen Systems. Ich hab seit 43 Jahren Typ 1 und trage seit 1993 eine Pumpe von inzwischen Roche (die Namen der Firmen haben ja immer wieder gewechselt). Seit 2 Jahren habe ich die Accu Chek Insight und trage seit 2,5 Jahren das GCM Eversense. Im Prinzip bin ich sowohl mit der Pumpe als auch mit dem GCM zufrieden, habe aber von Anfang an Probleme mit dem Transmitter des Eversense. Das Akku hält bei mir im Schnitt ca. 4 Monate bei täglichem Aufladen. Ich habe den Transmitter bisher ohne Komplikationen ausgetauscht bekommen, aber das Abschalten der Aufzeichnung der Werte nervt etwas. Deshalb wollte ich mich mal umschauen, was es für Alternativen gibt. Der Sensor beim Eversense wird alle 180 Tage neu implantiert, das gibt natürlich jedesmal eine Narbe und man kann ihn nur am Oberarm außen tragen. Das ist nicht immer so optimal. Die Werte sind eigentlich relativ ganau, 2x täglich kalibrieren, die Alarme funktionieren einwandfrei. Nun bin ich aber an dem ganzheitlichen System interessiert. Was ich nun darüber gelesen habe lässt mich aber eigentlich eher abwarten. Das Eversense-Konzept wurde ja nun verkauft an Ascensia. Da sowohl meine Pumpe als auch das GCM-System unter dem gleichen Dach hergestellt und vertrieben wird, hoffe ich, dass Ascensia demnächst ein ähnliches Closed-Loop-System herausbringt. Mit dem ewigen Sensor-Wechsel bei Dexcom und Freestyle-Libre hatte ich nur Probleme.
    Hat irgendwer schon etwas von dieser Zukunft gehört?
    Würde mich freuen, damit ich mich nicht noch weiter umschauen muss :)))

    • Reply
      Steffi
      27. Januar 2021 at 17:54

      Hallo liebe Sabine!
      Erst einmal vielen Dank für deinen Kommentar und bitte entschuldige die späte Rückmeldung. Ja, manchmal ist es wirklich ein bisschen frustrierend mit diesen Geräten und Systemen. Ich weiß, dass Ascensia in die Richtung plant, habe aber noch keine Infos über einen genauen Zeitpunkt. Ich hoffe, das neue Jahr bringt wieder Schwung in den Markt! 🙂
      Ganz liebe Grüße
      Steffi

  • Reply
    Simone S.
    18. Februar 2021 at 19:21

    Hallo,
    mein Mann und meine Tochter(12) tragen seit Oktober 2020 die Minimed 670G.
    Die Schulung in der Kinderklinik war super. Sämtliche Einstellungen wurden gezeigt und erklärt, so das auch das Kind es versteht.
    Sie trägt die Pumpe im manuellen Modus, mit dem Freestyle Libre 2,wobei der Sensor sie manche Nacht wegen nicht vorhandener Unterzuckerung aus dem Bett schmeisst.
    Sie hatte den Hb Wert mit Spritzen bei 9,6 und ist Dank der Pumpe runter auf 8,2. Diabetes hat sie erst seit April 2019.
    Tja mein Mann, hat Auto Modus nach 4 Monaten manuellen Modus eingeschaltet und ist ständig zu hoch. Die Alarme verpennt er in der Nacht…. Da kümmert sich Frau drum, selbst das verpennt er. Die Pumpe trägt er im Bauchgurt. Da ist der Alarm gedämpft. Aber Sensorwerte und BZ Werte stimmen bei ihm überein.

    Lg Simone

  • Reply
    Christian Mayer
    29. Januar 2022 at 11:08

    Ich habe die Nase voll von der Fehlkonstraution von der G 670 Insulinpumpe von Medtronic.
    Leider kann ich das Klump nicht zurück geben und so bin ich zu 4 Jahren tragen der Pumpe verurteilt diese Fehlkonstruktion zu tragen und 24 Stunden mit der Terrormaschine zu verbringen. Sinnlose Alarme rund um die Uhr, grundlose Aktualisierungen mit laufendem Alarm, Kalibrierungen rund um die Uhr, teilweise fälschlich nicht akzeptierte Messungen, die Automatik habe ich mittlerrweile abgeschaltet weil die Sensoren eh nie richtig funktionieren, der Vertreter und Betreuer ist unfähig und der kennt das eigene Produkt nicht, und, und, und….
    Einer der obeeren in Wien rief mich an und meinte frech, dass ich aus der Bindung des Vertrages nicht raus komme… Die GKK putzt sich auch ab, wenn Medtronic die Pumpe nicht zurück nimmt, sie auch nichts machen können.
    Falls Sie gefragt werdet, ob ihr das Produkt haben wollt, entscheidet Sie sich dagegen, es versaut Euch nur 4 Jahre eures Leben….!
    Für mich ist es absolut kein Gewinn, sondern eine Strafe solch ein schlecht entwickeltes Gerät zu tragen!

    • Reply
      Steffi
      11. Februar 2022 at 17:52

      Hallo Christian,
      ohjeeee, das klingt so frustrierend. Ich kann verraten, dass ich die 780G aktuell teste und sehr überrascht bin. Mein Test der 670G ist nun schon ein Weilchen her, aber wenn ich dran zurückdenke, dann wird mir doch etwas mulmig. Am Ende war das wilde Gebrumme doch sehr belastend. Dementsprechend bin ich sehr skeptisch an die 780G herangetreten, aber mit dem neuen Sensor war ich dann doch neugierig. Bis zu einem ausführlichen Bericht dauert’s bestimmt noch ewig, aber: Ich bin sowas von positiv überrascht! Ich hätte es nie gedacht, aber das Teil bimmelt so viel seltener, will so viel seltener etwas von mir und läuft insgesamt sooo viel runder. Ich werde weiterhin berichten. Hilft dir natürlich nicht bei deiner aktuellen Situation, aber meine Message ist: Es gibt Hoffnung!
      Dir wünsche ich gute Nerven und alles Liebe!
      Steffi

      • Reply
        Christian Mayer
        16. Februar 2022 at 17:07

        Vielen lieben Dank, liebe Steffi!
        Ich bin von dem inkompetenten Verhalten der Betreuer und dem unfreundlichen Anruf von dem Chef aus Wienund dem schlechten Produkt der Firma Medtronic so verärgert, dass ich sicherlich nie wieder irgend einen Artikel dieser Firma an meinem Körper tragen möchte und werde.
        Die veralteten und inkompatiblen Sensoren zu neueren, die einen alle 4-6 Stunden aus dem Schlaf reißen, dass das depperte Gesumme schon nach einer Minute erneut los geht, obwohl man nicht einmal noch das Messgerät vorbereitet hat, geschweige denn eine komplette Messung vollzogen zu haben, die dauernden sinnlosen Wiederholungsalarme bei Aktualisierung und, und und….
        Eingabe von 0,1er Schritten Insulin? Nicht einmal ein Kleinkind braucht so unreaistische Werte wie 0,1 E Insulin! Bei in etwa 32 BE am Tag und in etwa 36 E Insulin völlig sinnlos. Das ist so, als wenn ich in einen SUW tröpfchenweise Benzin tanke, Die plötzlich beschleunigenden Zahlensprünge bei der Eingabe von Werten wie Blutzucker, oder Einheiten Insulin, das ganze Handlich der Pumpe, da wollten sich wirklich nur ein paar Leute, die keine Ahnung von Diabetes haben sich eine goldene Nase verdienen. Mehr nicht!
        Heute Nacht war es 3x sinnloses aufwecken, was man nicht ausstellen kann, ausser wenn man den Sensor deaktiviert !!!!!! Dadurch wir das Risiko aber noch größer an einer Unterzuckerung drauf zu gehen, da die Pumpe kontinuierlich Insulin abgibt.
        Ich werde das Klump niemanden empfehlen, sondern ganz im Gegenteil…. kann nur jedem abraten davon….! Mich macht die dauernde Summerei nur noch agressiv, wobei sich dadurch der Zucker noch schlechter einstellen läßt.
        Wie sehr sehne ich mich nach dem Tag, wo ich die Drecksmaschine zurück geben kann oder im Müll entsorgen kann, wo sie auch hin gehört!

  • Reply
    Christian Mayer
    2. März 2022 at 12:36

    Heute in der Nacht bin ich erneut 5x halbstündlich aufgeweckt worden, weil der Sensor aktualisiert und man das Alarmsignal nicht so einfach, bzw. gar nicht abschalten kann. Versuchte nun um die Mittagszeit ich Medtronic anzurufen, habe mir 35 Minuten die schrecklich Musik und den blödsinnigen Text angehört, bis ich aufgelegt habe. Auf Ersatzsensoren, die beim Stechen kaputt gingen warte ich nun schon 3 Wochen.
    Nie wieder Medtronic! Die gehören verklagt…!
    Werde mich nun an den österreichischen Volksanwalt wenden….

  • Reply
    Georg
    17. September 2022 at 12:17

    Ich habe die 670G nun seit 2,5 Jahren und muss sagen so langsam regt mich die Pumpe und der Sensor auf entweder hält der Sensor nicht die ganze Woche durch und hat plötzlich irgendwelche Probleme da die Pumpe diesen nicht mehr findet , oder die Pflaster lösen sich gerade im Sommer zu schnell dass der Sensor aus der Haut rutscht . Desweiteren bekommt man zeitweise extreme Ausschläge und Juckreiz um die Klebestellen der Nadel und des Sensors oder die Pumpe meint , natürlich immer dann wenn man schlafen will oder man den Sensor kalibrieren muss , den Sensor zu aktualisieren was dann jedes mal mindestens 3 Stunden dauert und man in der Zeit nicht kalibrieren darf oder er schmeißt den Sensor dann als angeblich unbrauchbar raus dass man ihn wechseln sollte bzw muss .
    Bevor ich auf die Medtronic umgestiegen bin hatte ich die Accu Check Insulinpumpe da hatte ich mit den Pflastern keinerlei Probleme und auch nicht dass man die Einstichstellen selbst nach 3 Wochen immer noch sehen kann . Da sollte Medtronicwirklich mal nachbessern bei den ganzen Problemen selbst dass die Insulinpumpe angeblich Wasserdicht ist kann ich nicht bestätigen denn meine wurde schon nach dem ersten Schwimmbadbesuch nach nur 5 Minuten im Wasser defekt und man hat die Insulinpumpe zwar sofort ausgetauscht bekommen innerhalb von einem Tag jedoch beim zurück senden der alten defekten Pumpe welches am selben Tag erfolgte sah man in der Sendungsverfolgung dann nur dass das Paket am gewünschten Abstell ort abgelegt wurde man dan aber Teilweise Briefe bekommt man sollte die Insulinpumpe sofort zurück senden man hätte ja auch innerhalb eines Tages die Pumpe ausgetauscht und erst nach 5 maligen Telefonaten stellte dann Medtronic endlich die Aufforderungen ein das man die Pumpe endlich zurück senden sollte

  • Reply
    Georg
    17. September 2022 at 12:30

    Ich habe die 670G nun seit 2,5 Jahren und muss sagen so langsam regt mich die Pumpe und der Sensor auf entweder hält der Sensor nicht die ganze Woche durch und hat plötzlich irgendwelche Probleme da die Pumpe diesen nicht mehr findet , oder die Pflaster lösen sich gerade im Sommer zu schnell dass der Sensor aus der Haut rutscht . Desweiteren bekommt man zeitweise extreme Ausschläge und Juckreiz um die Klebestellen der Nadel und des Sensors oder die Pumpe meint , natürlich immer dann wenn man schlafen will oder man den Sensor kalibrieren muss , den Sensor zu aktualisieren was dann jedes mal mindestens 3 Stunden dauert und man in der Zeit nicht kalibrieren darf oder er schmeißt den Sensor dann als angeblich unbrauchbar raus dass man ihn wechseln sollte bzw muss oder es kommen Alarme der Blutzucker wäre zu niedrig und wenn man den dann kontrolliert dann hat man noch einen Wert um die 100 oder höher .
    Bevor ich auf die Medtronic umgestiegen bin hatte ich die Accu Check Insulinpumpe da hatte ich mit den Pflastern keinerlei Probleme und auch nicht dass man die Einstichstellen selbst nach 3 Wochen immer noch sehen kann . Da sollte Medtronicwirklich mal nachbessern bei den ganzen Problemen selbst dass die Insulinpumpe angeblich Wasserdicht ist kann ich nicht bestätigen denn meine wurde schon nach dem ersten Schwimmbadbesuch nach nur 5 Minuten im Wasser defekt und man hat die Insulinpumpe zwar sofort ausgetauscht bekommen innerhalb von einem Tag jedoch beim zurück senden der alten defekten Pumpe welches am selben Tag erfolgte sah man in der Sendungsverfolgung dann nur dass das Paket am gewünschten Abstell ort abgelegt wurde man dan aber Teilweise Briefe bekommt man sollte die Insulinpumpe sofort zurück senden man hätte ja auch innerhalb eines Tages die Pumpe ausgetauscht und erst nach 5 maligen Telefonaten stellte dann Medtronic endlich die Aufforderungen ein das man die Pumpe endlich zurück senden sollte

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