Vor rund drei Monaten lud die Firma Abbott knapp 30 Diabetes-Blogger aus ganz Europa nach Stockholm ein. Nach all dieser Zeit schwirrt mir #DXStockholm noch immer im Kopf herum. Deshalb folgt nun ein Event-Bericht der etwas anderen Art. Die spannende Frage: Was bleibt Monate später von einem kurzlebigen Event wie #DXStockholm?
Zunächst ein kleiner Rückblick: Es war ein spannendes Wochenende vollgepackt mit vielseitigen Programm: Wir starteten mit einem tollen Storytelling-Workshop mit Kat Steele. Danach brachte geeohsnap einem skeptisch „Vielleicht bin ich einfach zu alt dafür“-murmelnden Publikum Snapchat näher, bis auch der letzte von uns Spaß mit den Filter-Funktionen hatte. Anschließend ermöglichte uns der Zukunftsforscher Rudy de Waele einen kleinen Ausblick in die Zukunft, bevor es mit dem Bio-Hacker Hannes Sjoblad noch futuristischer wurde und wir mit unserer DNA und unseren Gehirnströmen herumspielen durften.
Sehr inspirierend war der Workshop mit Marie Ennis-O’Connor, die uns von ihrem Einsatz als Patient Advocate seit ihrer ihrer Brustkrebs-Diagnose berichtete. Abschließend versuchten wir uns an einer Mindfulness-Session, worin ich leider gänzlich versagte und stattdessen kichernd mit anderen Teilnehmern lustige Tweets austauschte. Auf Kommando meditieren ist leider nicht meine Stärke! Umso mehr konnten wir den gemeinsamen Abend und die Nacht im wunderschönen Stockholm unter hellem Nachthimmel genießen. Am nächsten Morgen ging es zum ersten Mal überhaupt um Abbotts Produkte und wir hatten Gelegenheit, unsere Fragen zu stellen. Danach brachen alle Teilnehmer in unterschiedliche Richtungen auf und wir hatten noch ein wenig Gelegenheit, die Stadt unsicher zu machen, bevor es für mich wieder zurück nach Berlin ging.
Was bleibt also von #DXStockholm? Woran denke ich nach drei Monaten zurück?
Besonders deutlich ist mir natürlich Lisas schwere Unterzuckerung im Gedächtnis geblieben, von der sie hier berichtet hat. Für mich war das wirklich ein krasses Ereignis, schließlich hatte ich noch nie eine schwere Unterzuckerung erlebt – weder bei mir selbst, noch bei anderen. Ich war bei ihr, als sie das Bewusstsein verlor, brachte sie während des Krampfes in die stabile Seitenlage und reichte ihr massenhaft Kohlenhydrate, als sie endlich wieder bei Bewusstsein war. Alleine wäre ich vermutlich komplett überfordert gewesen, aber zum Glück haben direkt viele Leute Einsatz gezeigt und jeder hat auf seine Weise geholfen. Verwunderlich übrigens, dass auf einem von Diabetes-Spezialisten ausgerichteten Diabetes-Event mit knapp 30 Diabetes-Bloggern wirklich niemand eine Notfall-Spritze dabei hatte! Ich bin froh, dass wir Lisa dennoch gut versorgen konnten und es ihr bald wieder besser ging.
Dennoch saß mir dieses Erlebnis noch ziemlich lange in den Knochen. Es ist für mich unglaublich, dass sich der Diabetes bei jedem von uns so unterschiedlich ausdrückt. Kann das wirklich die selbe Krankheit sein, die wir da haben? Für Lisa sind solche Unterzuckerungen zwar sicher keine Routine, aber doch ist es ihr schon ein paar Mal passiert. Für mich hingegen ist so etwas komplett fremd und eine absolute Horror-Vorstellung. Damit war ich in Stockholm nicht alleine – alle Beteiligten waren sichtlich durch den Wind. Allerdings hat all das den Zusammenhalt und unser aller Motivation noch einmal verstärkt.
Aber neben Lisas Hypo bleibt vor allem eines: Das Gefühl, dass wir nicht zu einer einseitigen Pharma-Produkt-Schau eingeladen wurden, sondern dass Abbott mit #DXStockholm hier eine tolle Plattform geschaffen hat, auf der sich Diabetes-Blogger aus ganz Europa kennenlernen und austauschen können. Insgesamt ging es höchstens zwei Stunden um Abbotts Produkte – statt dessen standen wir, unsere Meinung, unsere Zukunft im Mittelpunkt. Schließlich stand das ganze Wochenende unter dem Motto „My future. My choices.“.
Es war ein tolles Event mit so vielen neuen Gesichtern und Persönlichkeiten. Ich bin unglaublich froh, dabei gewesen sein zu dürfen. Doch wir haben uns nicht bloß in Stockholm kennengelernt und das war’s – wir sind und bleiben in Kontakt. Ob es lustige Twitter-Konversationen mit Kris oder Adrian sind, Lydia, die kürzlich nach Deutschland gereist ist und sich mit Finn getroffen hat, oder Sue, die sogar meine Freestyle-Libre-Sticker auf das Cover ihres Magazins gebracht hat! Es ist schön zu sehen, dass diese Events nicht nur ein tolles Erlebnis an einem Wochenende sind, sondern die Communities auf dem ganzen Kontinent zusammenbringen, ja zusammen wachsen lassen.
Während ich in Erinnerungen schwelge, habe ich heute einen schwedischen Kladdkaka-Schokoladenkuchen aus dem skandinavischen Kochbuch gebacken, welches Abbott uns als kleines Andenken geschenkt hat. Kulinarische Andenken sind doch immer die besten Souvenirs! 😉
Disclaimer: Meine Reise- und Übernachtungskosten wurden freundlicherweise von Abbott Diabetes Care getragen. Ihr lest wie immer meine eigene Meinung in meinen eigenen Worten.
3 Comments
Kristiana Frey
7. September 2016 at 15:14Hallo Steffi,
Möchte dich ganz sehr loben für die wundervollen Freestyle-Libre -Sticker!
Sie sind wundervoll und zeigen, dass man auch mit Humor an die Sache Diabetes herangehen kann (meiner Meinung nach geht es auch nur so, wenn man nicht in Depressionen verfallen will…).
Als ich gestern den Freestyle Libre von meinem Diabetologen empfohlen bekommen habe, dachte ich mir nur: Technik super, aber Style unkreativ, so ein weißer Button, sieht doch aus wie „Krankenhaus“! Nachdem ich heute recherchiert habe, fand ich deine Sticker und habe auch gleich welche bestellt. Echt super, du hast es drauf.
Mach weiter so!
Steffi
10. September 2016 at 10:24Liebe Kristiana,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Freut mich wirklich riiiiiesig! 🙂 🙂
Ich hoffe, dir gefallen die Sticker! Viel Spaß damit!
Viele Grüße,
Steffi
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20. April 2017 at 23:18[…] geworden (Klopf auf Holz!). Aber gerade nachdem ich gesehen habe, wie es der lieben Lisa in Stockholm passiert ist, geht mir der Gedanke nicht aus dem Kopf. Wenn ich doch irgendwann einmal bewusstlos […]